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Coca-Cola verzichtet auf 0,5- und 1,5-Liter-Mehrwegflaschen

Coca-Cola verzichtet auf 0,5- und 1,5-Liter-Mehrwegflaschen

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Bald ein Bild der Vergangenheit: Coca Cola will künftig keine 0,5- und 1,5-Liter-Mehrwegflaschen mehr anbieten. Foto: dpa
Getränkekonzern Coca-Cola verabschiedet sich von 0,5- und 1,5-Liter-Mehrwegflaschen. Das Umweltministerium sieht den Trend zu Einwegflaschen kritisch.

Berlin. 

Coca-Cola will sich für Teile seines Sortiments von Mehrwegflaschen trennen. Aus den PET-Flaschen mit 0,5 und 1,5 Litern sollen künftig Einwegbehälter werden. Das gelte auch für die Tochtermarken Sprite und Fanta. Das Pfand wird sich von 15 auf 25 Cent erhöhen.

„0,5- und 1,5-Liter-Flaschen werden oft gekühlt erworben und woanders abgegeben als gekauft“, sagt Unternehmenssprecherin Stefanie Effner. Dies mache es logistisch besonders aufwendig, die Flaschen einzusammeln. Die Flaschen müssen Getränkehersteller selbst einziehen, transportieren und reinigen.

Das Bundesumweltministerium sieht in der teilweisen Umstellung auf Einwegflaschen „kein gutes Signal für die Umwelt“. Die ökologischen Vorteile von Mehrwegflaschen seien unbestreitbar, betonte eine Sprecherin. Während Einwegflaschen nur zu 30 bis 40 Prozent wiederverwertet werden können, werden PET-Mehrwegflaschen bis zu 50-mal neu befüllt. Dennoch ist im Jahr 2012 der Anteil der Mehrweg-Getränke auf 45,7 Prozent gesunken, wie die Bundesregierung Ende 2014 mitteilte. Die aktuellen Zahlen dürften noch niedriger liegen. In der Verpackungsverordnung sind 80 Prozent als Ziel festgelegt.

Umwelthilfe fürchtet Abkehr vom Mehrweg

Die Pläne von Coca-Cola drohen die Quote weiter zu schmälern, allerdings will der Softdrink-Riese weiterhin auch Mehrwegflaschen verkaufen. „Die 1,0-Liter-Mehrwegflasche wird eine unserer zentralen Verpackungen bleiben“, so Coca-Cola.

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) misstraut dem Versprechen und vermutet, dass Coca-Cola bald ganz auf Mehrweg verzichtet. „Wir befürchten auch, dass Coca-Cola als Marktführer ein Signal für Mitbewerber zum Nachahmen setzt“, so DUH-Sprecher Daniel Hufeisen.