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Anton Schlecker wehrte sich gegen Neuaufstellung von Schlecker

Anton Schlecker war offenbar gegen Schlecker-Neuaufstellung

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Schlekcer Filiale Eppinghofer Straße Strasse in Mülheim Muelheim auch weiterhin geöffnet geoeffnet. Foto: WAZ FotoPool
der Unternehmer Anton Schlecker habe verhindert, dass sich die Drogeriemarktkette vor der Insolvenz neu aufstellen konnte. Das sagt die Unternehmensberatung, die Schlecker betreut hat. Anton Schlecker habe sich gegen die Schließung von Filialen gewehrt, auch wenn diese nötig gewesen seien.

Stuttgart. 

Die noch vor der Insolvenz eingeleitete Neuaufstellung der Drogeriekette Schlecker ist nach Angaben der beauftragten Unternehmensberater mit am Widerstand von Patriarch Anton Schlecker gescheitert. „Wir wollten, dass es bis 2012 rund 1500 neue Läden, ein entsprechendes Marketing und andere Sortimente gibt“, sagte Timo Renz, der für die Unternehmensberatung Dr. Wieselhuber & Partner das Fit-for-Future-Konzept bei Schlecker umsetzen sollte, den „Stuttgarter Nachrichten“ (Montagausgabe).

„Doch im Frühjahr/Sommer 2011 fing Herr Schlecker an, von unserem Konzept abzuweichen“, fügte Renz hinzu. Auch bei der geplanten Schließung der unprofitablen Filialen zog Anton Schlecker nicht mit. „Statt 150 wurden nur 60, später nur noch 30 Filialen im Monat geschlossen“, sagte Renz.

Norbert Wieselhuber erklärt das mit dem „Psychogramm eines Pionierunternehmers“. Diese hätten ein Problem damit, zu konsolidieren oder abzuschneiden. Wenn die Unternehmensberatung aus betriebswirtschaftlichen Gründen bei Schlecker eine Filiale schließen wollte, „dann war es so, als würden wir ihm ein Kind wegnehmen“.

dm interessiert sich offenbar für Schleckers Onlineshop

Am Onlineshop der insolventen Drogeriemarktkette Schlecker besteht beim Konkurrenten dm offenbar konkretes Interesse. dm sei bereits Einblick in die Unterlagen gewährt worden, sagte ein Sprecher des Schlecker-Insolvenzverwalters am Montag. Wegen des Onlineauftritts gebe es aber Gespräche mit mehreren Interessenten.

dm-Gründer Götz Werner hatte dem Nachrichtenmagazin „Focus“ gesagt, „der Shop hat rund 2,5 Millionen Kunden, das ist ein großes Potenzial“. Die „Lebensmittelzeitung hatte bereits im Juni berichtet, dm sei eher an den Zahlen als an einer Übernahme interessiert und bezog sich auf dem Unternehmen nahestehende Kreise. In den Büchern von Schlecker könnten sich demnach sehr „wertvolle Informationen über Margen und Strategien im Online-Geschäft finden“. (dapd)