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Annington-Aktionäre beschließen neuen Namen „Vonovia“

Annington-Aktionäre beschließen neuen Namen „Vonovia“

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Deutsche Annington investiert in Wohnungsbestand Foto: Ann-Christin Fürbach
Die Deutsche Annington will mit dem neuen Namen Vonovia einen Schlussstrich unter die Vergangenheit ziehen. Das Wachstum soll jedoch weitergehen. Doch Mieterverbände bleiben skeptisch. Vom 1. Mai an will der Mieterbund Immobilienriesen schärfer ins Visier nehmen.

Düsseldorf. 

Neuer Name, alte Strategie: Auch mit dem neuen Namen Vonovia will Deutschlands größter privater Vermieter weiter wachsen. Die Aktionäre des Unternehmens, das nach den Planungen noch bis zum kommenden Herbst unter dem alten Namen Deutsche Annnington firmiert, stimmten am Donnerstag bei der Hauptversammlung in Düsseldorf der Umbenennung zu.

Deutscher Annington gehören 126.000 Objekte in NRW

An den neuen Namen von Deutschlands größter Wohnungsgesellschaft müssen sich wohl künftig nicht nur Aktionäre gewöhnen. Auch rund eine Million Mieter in den bundesweit 350 000 Wohnungen der Deutschen Annington müssen umlernen. Mit rund 126 000 Objekten bildet Nordrhein-Westfalen einen Schwerpunkt im Bestand des Immobilienriesens.

Mit der Neuschöpfung aus der Ideenschmiede der Münchner Management Consulting-Beratung Truffle Bay will das seit 2013 börsennotierte Immobilienunternehmen nach einer bewegten Vergangenheit auch einen Neuanfang starten. Mit dem aus Großbritannien stammenden Namen Annington will sich das Bochumer Unternehmen auch von seiner Vergangenheit verabschieden, als die Immobilienfirma noch im Besitz von Finanzinvestoren war. Vor zwei Jahren hatten die Investoren die Gesellschaft schließlich an die Börse gebracht.

Hintergrund und Wachstumsstrategie

Aktueller Hintergrund des Namenswechsels ist aber auch die Wachstumsstrategie des Unternehmens mit dem zuletzt vollzogenen Zusammenschluss mit dem bisherigen Konkurrenten Gagfah. Unternehmenschef Rolf Buch ließ auch bei der Hauptversammlung kaum einen Zweifel an der weiteren Strategie des mittlerweile auch zu den größten europäischen Immobilienriesen zählenden Unternehmens.

„Wir werden auch durch weitere Akquisitionen weiter wachsen“, kündigte Buch an. Gewinner des bereits vollzogenen Zusammenschlusses mit dem Konkurrenten Gagfah seien aber auch die Mieter des Unternehmens, versprach Buch.

Mieterschützer zeigten sich unterdessen skeptisch. Glaube man den Reden des Vorstandsvorsitzenden, so gehörten unerreichbare Hausverwaltungen und „Schimmelbuden“ der Vergangenheit an, hieß es in einer Stellungnahme des Deutschen Mieterbunds (DMB). Tatsächlich aber gebe es auch derzeit vor allem in den neu zugekauften Gagfah-Beständen noch große vernachlässigte Wohnanlagen, so die NRW-Geschäftsführerin des DMB, Silke Gottschalk.

„Fusionsfieber“ auf dem Immobilienmarkt

Alarmiert zeigte sich der Mieterbund angesichts des andauernden Fusionsfiebers auf dem Immobilienmarkt. Man rechne mit weiteren großen Fusionen, hieß es. Nach dem Zusammenschluss der Deutschen Annington mit dem Konkurrenten Gagfah will nun auch die Mieterseite aufrüsten: Vom 1. Mai an soll eine beim DMB in Düsseldorf angesiedelte und bundesweit tätige Stelle speziell die großen Immobilienunternehmen ins Visier nehmen.

Aktionärsvertreter wie Marc Tüngler von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) mahnten unterdessen auch vor dem Hintergrund der aktuellen Wachstumsstrategie Rücksicht auf Mieterinteressen an. Das Unternehmen sei gut beraten, die Mieter nicht zu sehr zu strapazieren und immer Fairness walten zu lassen, so Tüngler. Das werde in den nächsten Jahren von besonderer Bedeutung werden, wenn Kommunen ihre Wohnungsbestände verkauften. „Hier wird nur derjenige den Zuschlag erhalten, der die Mieter nicht über Gebühr zur Kasse bittet und sozialverträglich agiert“, sagte Tüngler. (dpa)