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Klassenzimmer werden in Oberhausen zu Wohnraum

Klassenzimmer werden in Oberhausen zu Wohnraum

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Umbau der ehemaligen Tackenbergschule zur Flüchtlingsunterkunft ist im Gange: Gemeinschaftsküche wird eingerichtet, Turnhalle wird zum Sanitärtrakt

Oberhausen. 

Die Zeit drängt – und einen Puffer gibt’s kaum noch: „Wenn in den nächsten Tagen wieder ein Bus mit 200 Flüchtlingen ankommt und ein Teil davon Oberhausen zugewiesen wird, müssen wir vernünftig aufgestellt sein“, sagt Sozialdezernentin Elke Münich. Da habe sich die Tackenbergschule am ehesten herauskristallisiert, um übergangsweise – angedacht sind sechs Monate – annehmbaren Wohnraum zu schaffen. Der Not gehorchend habe man sich in diesem Fall auch von dem Vorsatz verabschiedet, ehemalige Schulen nicht zu Flüchtlingsunterkünften umzugestalten. 100 bis 120 Menschen sollen in der ehemaligen Grundschule schon bald eine vorübergehende Bleibe finden können. „Das ist ein logistischer Kraftakt“, sagt Frank Bohnes, Bereichsleiter Soziales bei der Stadt. „OGM und das DRK unterstützen uns dabei nach Kräften.“

Die Umbauarbeiten, um aus den Klassenräumen der Grundschule Wohnräume entstehen zu lassen, sind in vollem Gange: „Wir müssen aber noch Betten, Tische, Kühlschränke und andere Einrichtungsgegenstände beschaffen, außerdem wollen wir dort eine kleinere Gemeinschaftsküche zur Verfügung stellen.“ Darüber hinaus soll bei Bedarf Gemeinschaftsverpflegung übers DRK bezogen werden.

Derzeit werden die Sanitäranlagen für die Notunterkunft hergerichtet – wozu auch die auf dem Schulgelände befindliche Turnhalle benötigt werde. „Wir sind in intensiven Abstimmungen mit der Sportverwaltung, die bemüht ist, den derzeitigen Nutzern der Halle schnell alternative Möglichkeiten zu bieten“, sagt Jürgen Schmidt. „Die Vereine werden von uns intensiv begleitet“, verspricht er.

Bürgerinfo in der nächsten Woche

Intensiv soll auch die zukünftige Begleitung der Menschen in der Notunterkunft sein: „Wir stellen uns einen 24-Stunden-Ansprechpartner vor Ort vor“, führt Sozialdezernentin Münich aus. Zusammen mit den Kooperationspartnern vor Ort – etwa Flüchtlingsorganisationen oder Kirchengemeinden – wolle man ein Betreuungskonzept auf die Beine stellen, „um den Aufenthalt der Menschen dort so gut wie eben möglich zu gestalten.“

Auch ein Reinigungskonzept gibt es bereits: Zweimal pro Tag sollen die Sanitärbereiche, einmal täglich Küchen und Flure gereinigt werden. „Auch Feuer- und Rauchmelder sowie Nottelefone werden installiert. Das ist schon beauftragt“, so Münich.

Aufgrund der drängenden Zeit sei es bislang nicht möglich gewesen, eine Bürgerinformationsveranstaltung zu organisieren. Das sei aber für Ende nächster Woche geplant. Der Rat werde am 23. März über Details informiert.