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Die imposantesten Brücken der Welt

Die imposantesten Brücken der Welt

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Schrägseil-, Balken- oder Ziegelsteinbrücken, sie locken in ihren unterschiedlichsten Bauweisen schwindelfreie Touristen der ganzen Welt an. Mal sind sie sehr lang, mal höher als der Eiffelturm. Es gibt sie für Autofahrer, für Fußgänger oder für beide: Brücken ziehen Besucher magisch an.

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Viele Brücken dieser Welt sind nicht nur ein schickes Fotomotiv, sondern gewähren ihren Besuchern auch einen wunderbaren Ausblick auf Stadt und Land. Wir stellen Ihnen neun Brücken von Europa bis Australien vor, die mehr sind als nur ein einfacher Übergang.

Mexiko: Baluarte-Brücke
Die Urkunde für den Guinness-Rekord nahm Staatspräsident Calderon persönlich entgegen: Am 5. Januar wurde in Nordmexiko die höchste Schrägseilbrücke der Welt eingeweiht. Unter der Baluarte-Brücke gähnen 402,5 Meter Abgrund. Die Brücke ist 1124 Meter lang und soll noch 2012 dem Verkehr übergeben werden. Sie ist Teil der neuen Autobahn zwischen Mazatlán an der Pazifikküste und Durango im Landesinneren. Die Strecke wird eine extrem gewundene und gefährliche Bergstraße ersetzen, die bisher die einzige Verbindung über die Sierre Madre Occidental war.

Thailand: Bang Na Expressway
Die 54 Kilometer lange sechsspurige Hochstraße in Bangkok ist statisch gesehen eine Balkenbrücke und gilt seit ihrer Fertigstellung als längste Brücke der Welt. Die „Thailand Route 34“ beginnt im Stadtteil Bang Na im Südosten der Hauptstadt und führt vorbei am Internationalen Flughafen und weiter in südöstliche Richtung bis zur Provinz Chonburi. Die Kosten für die Brücken-Straße, an deren Bau das deutsche Unternehmen Bilfinger Berger maßgeblich beteiligt war, beliefen sich auf über eine Milliarde Dollar.

Deutschland: Göltzschtalbrücke
Sie ist wohl das gigantischste Bauwerk aus der Frühzeit des deutschen Eisenbahnwesens: die Ziegelsteinbrücke über den Fluss Göltzsch auf der Bahnstrecke Leipzig-Nürnberg. An der Errichtung dieser größten aus Ziegeln erbauten Bogenbrücke der Erde waren 1736 Arbeiter beschäftigt. Sie verbauten in fünf Jahren rund 21 Millionen Ziegel – für 574 Meter Länge und bis zu 78 Meter Höhe. Eingeweiht wurde das Prachtstück von Sachsen-König Friedrich August im Jahr 1851.

Dänemark/Schweden: Öresundbrücke
Was die Naturgewalten der Eiszeit vor mehr als 8000 Jahren auseinander rissen, haben geniale Ingenieure wieder vereint: Kopenhagen und Malmö. Heute wird die Ostsee-Wasserstraße von der weltweit längsten Schrägseilbrücke für kombinierten Straßen- und Schienenverkehr überspannt. Sie ist doppelstöckig, als vierspurige Autobahn und darunter als zweigleisige Eisenbahn. 16 Kilometer teilen sich auf in acht Kilometer Hochbrücke. Ab Mitte des Sundes senken sich Straße und Schiene auf Meereshöhe. Das letzte Stück ist ein 3,7 Kilometer langer Unterwassertunnel. Einen Monat vor der Einweihung am 1. Juli 2000 mit Königin Margrethe von Dänemark und König Carl Gustav von Schweden fand der erste Brückenlauf mit 80 000 Teilnehmern statt.

Frankreich: Grande Viaduc de Millau
In nur drei Jahren war sie fertig: die Autobahnbrücke mit den höchsten Pfeilern weltweit. Sie erheben sich bis zu 343 Meter über dem Tarn-Tal nordwestlich von Montpellier und sind damit höher als der Eiffelturm. Die gigantische Brückenkonstruktion ist Teil der A 75 und hat seit ihrer Inbetriebnahme im Jahr 2004 die berüchtigten Staus auf dem Weg zum Mittelmeer weitgehend entzerrt. Bei der Planung der filigranen Stahlkonstruktion hat unter anderem Stararchitekt Sir Norman Foster Hand angelegt. Eingeweiht wurde der 400 Millionen Euro teure Brückenbau vom damaligen Präsident Jacques Chirac.

Griechenland: Harilaos-Trikoupis-Brücke
Da war die griechische Welt noch in Ordnung: Pünktlich zu den Olympischen Spielen 2004 wurde die Vision des einstigen Premiers Harilaos Trikoupis von vor über 100 Jahren Wirklichkeit, eine Brücke über den Golf von Korinth, vom westgriechischen Festland zur Halbinsel Peloponnes. Aus 45 Minuten mit der Fähre wurde dank der Schrägseil-Konstruktion von 2883 Metern Länge ein Katzensprung. Das olympische Feuer jedoch überquerte die Brücke „zu Fuß“. Einer der Fackelträger war Otto Rehhagel, hatte er doch als Trainer gerade die griechische Fußball-Nationalmannschaft zum Europameister-Titel geführt.

WettbewerbSan Francisco: Golden Gate Bridge
Für manche ist sie die Mutter aller Brücken, für andere das größte Art-Deco-Objekt. Unter dem 2,8 Kilometer langen Wahrzeichen der Stadt fließt der Golfstrom in die San Francisco Bay und beschert der Region das milde Klima. Vor genau 75 Jahren gab Präsident Franklin D. Roosevelt vom Weißen Haus aus telegrafisch den Startschuss. Die sechs Fahrspuren zur Halbinsel Marin werden, je nach Verkehr, stadtein- bzw. stadtauswärts freigegeben. Doch die 227 Meter hohen Pfeiler verschwinden ab und zu spurlos im Nebel, dann sind auf der orangefarbenen Hängebrücke weder Autos noch Radfahrer oder Fußgänger zu sehen.

Sydney: Sydney Harbour Bridge
Sie liegt traumhaft in der Nähe des Opernhauses und gilt als Wahrzeichen der Stadt. Erbaut in zwei Hälften an jedem Ufer, über den Meeresarm geschwenkt und erst dort vernietet, entstanden Eisenbahn- und Straßenbahngleise, acht Fahrspuren, Geh- und Radweg. Eingeweiht wurde der Old Coat Hanger (Kleiderbügel) 1932 durch Premier Jack Lang. Attraktion Bridgeclimbing: Kleine Gruppen werden, durch Seile gesichert, 134 Meter über dem Meeresspiegel geführt. BMW-Williams läutete im Februar 2005 hier die Formel-1-Saison ein: Lokalmatador Mark Webber sauste mit seinem Boliden über die 1149 Meter lange Brücke – etwas schneller, als die Polizei erlaubt. Die Brücke wurde 2007 an ihrem 75. Jahrestag als nationales Denkmal in die Australian National Heritage List eingetragen.

Japan: Akashi Kaikyo Brücke
Sie braucht Schwingungsdämpfer wegen der Erdbeben, muss gegen Taifune gewappnet sein und gleichzeitig 1400 Schiffen täglich Durchlass gewähren: die Verbindung zwischen den Inseln Shikkoku und Honshu. Nach zehnjähriger Bauzeit wurde die knapp vier Kilometer lange Hängebrücke 1998 dem Verkehr übergeben. Hubschrauber führten beim Bau ein Kunststoffseil von einem Ufer zum anderen, an dem dann der erste Stahldraht gezogen wurde. Ihre Spannweite von 1991 Metern (keine „glatten“ zwei Kilometer – wegen der Götter) sichert ihr den Weltrekord „Brücke mit der größten Stützweite“.

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