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Zerstörtes Mülheimer Luftschiff bekommt endlich neue Hülle

Zerstörtes Mülheimer Luftschiff bekommt endlich neue Hülle

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Unwetter Foto: Alexandra Roth / FUNKE Foto Services
Sturm Ela hatte im Sommer Mülheims Luftschiff des Luftfahrtunternehmens WDL zerfetzt. Nun steht die Lieferung der neuen Hülle unmittelbar bevor.

Mülheim an der Ruhr. 

Das surrende Luftschiff am Himmel gehört zum Mülheimer Sommer wie eine Fahrt mit der Weißen Flotte oder ein Eis an der Ruhrpromenade. Nach Sturm Ela an Pfingsten 2014 fürchteten viele, dass sie ihren geliebten Blimp nie wieder erspähen würden – das Unwetter nämlich hatte das Flaggschiff des Luftfahrtunternehmens WDL zerfetzt. Doch schon vor Monaten gab es Entwarnung: Ab Juli soll ein neuer Blimp über Mülheim seine Bahnen ziehen. Die Lieferung der Hülle steht unmittelbar bevor, bestätigte gestern WDL-Geschäftsführerin Barbara Majerus.

„Wir haben deshalb am Dienstag schon mal die Luftschiffhalle aufgeräumt“, so die 62-Jährige. Bis dato lagerten dort zwei alte Hüllen, eine davon in aufgeblasenem Zustand. Diese wurden nun sorgsam zusammengefaltet und auf Paletten außerhalb der Halle verfrachtet. Man werde sie künftig in Schiffscontainern des Flughafens aufbewahren, berichtete Majerus. „So haben wir genug Platz, um die neue Hülle, die bald aus Augsburg geliefert wird, aufzublasen und das Luftschiff fertigzustellen.“ Das Zubehör stehe schon bereit: die Gondel, das Ruder, die Leitwerke. . .

Die WDL-Mitarbeiter suchen einen schönen Namen

Bis der Blimp abheben kann, werden Wochen vergehen, „das ist alles Handwerk und muss ja passen“, sagt Majerus. „Das setzt man nicht mal eben so zusammen wie einen VW.“ Später ständen auch noch Drucktests an. Und ganz am Ende werde das Schiff imprägniert, rundum mit Klarlack versehen, „damit es nicht so schnell verschmutzen kann“.

Apropos Verschmutzen: Das ist durchaus denkbar bei einem so herrlich reinen Blimp. Laut Majerus wird die neue Hülle nämlich komplett weiß sein – der Anblick also wird leicht anders sein als früher, vielleicht an ein Wölkchen erinnern.

Die WDL-Mitarbeiter suchen jetzt nach einem hübschen Namen und hoffen dabei auch auf Ideen aus dem Volk. Eine wunderbare Zuschrift habe sie erst kürzlich erhalten, erzählt Majerus: Eine Oma habe ihr geschrieben und von ihrer dreijährigen Enkelin berichtet, die bei der Nachricht vom zerstörten Blimp in Tränen ausgebrochen sei. Zum Trost hat die WDL-Geschäftsführerin das Kind schon jetzt zur Einweihung des neuen Luftschiffs eingeladen.