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Mülheim spielt sich zur Theaterstadt

Mülheim spielt sich zur Theaterstadt

Mülheim, die Theaterstadt. Während dieser Titel in der Vergangenheit eher Wunsch war, so entspricht das derzeit der Wirklichkeit: Nach dem überregional renommierten Stücke-Festival sind nun die Impulse als wichtigstes Festival der Freien Theater aus dem deutschsprachigen Raum hier am Start. Im Verbund mit den beiden Städten Düsseldorf und Köln wird dieses Festival im Wechsel künftig alle drei Jahre zu Gast in Mülheim sein. Dass es in seiner neuen konzentrierten Form ausgerechnet im Ringlokschuppen Anlauf nimmt, könnte als Signal gesehen werden, zeugt es von der Wertschätzung der Verantwortlichen im Lande, was die künstlerische Arbeit im Ringlokschuppen angeht. Nachdem sich Kultur-Staatsministerin Monika Grütters für die Impulse stark gemacht hat, haben auch das Land und die beteiligten Städte ihre Engagement erhöht. Danach gibt die jeweils ausrichtende Stadt künftig 100 000 Euro alle drei Jahre und dazwischen 25 000 Euro. Damit ist das Festival in Mülheim für die nächsten sechs Jahre gesichert, die Kosten sind über Anpassungen im Kultur-Etat ausgeglichen. Was ein deutliches Bekenntnis für die Zukunft des Festivals bedeutet: und das ist gut so. Wer den Auftakt erlebt hat, mag über die vielen jungen Gesichter von auswärts gestaunt haben, die mit dem Bus aus Düsseldorf und Köln kamen. Vielleicht gibt es den Impuls, dass sie bald wieder kommen. Von außerhalb werden auch wieder viele Besucher zu den beliebten „Weißen Nächten“ strömen, die Ende Juni eine tolle Atmosphäre in den Raffelbergpark bringen.

Mit dem Thema Flucht und Migration ist das Theater in Mülheim weit vorn: Das Ruhrorter-Projekt vom Theater an der Ruhr hat im Ex-Frauengefängnis Premiere. Und von den Impulsen bleibt dauerhaft die „Silent University“, eine Plattform für den Wissenaustausch von und für Menschen, die aus ihren Heimatländern nach Mülheim kamen.