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Ahmadiyya-Gemeinde stellt Bauprojekt vor

Ahmadiyya-Gemeinde stellt Bauprojekt vor

Ob im Gotteshaus an der Max-Halbach-Straße am Rand der Heimaterde künftig statt Christen Moslems beten, ist noch offen. Die Gemeinde Ahmadiyya Muslim Jamaat, die seit 15 Jahren einen kleinen Gebetsraum am Hans-Böckler-Platz nutzt, hat einen Bauantrag eingereicht. Gibt die Stadt grünes Licht, will die Gemeinde, wie berichtet, das 1968 auf einem Hügel errichtete 255 Quadratmeter große Gebäude für 636000 Euro kaufen. Nachdem im Juli die Pläne bekannt wurden, kursierten im Viertel Gerüchte und unbegründete Vorwürfe.

„Kontakt zu uns hat aber niemand gesucht“, bedauert Mansoor Tariq, Sprecher der Gemeinde. Die Gemeinde und ihr Vorhaben kann man demnächst bei zwei Terminen kennenlernen. Konkret vorgestellt wird das Projekt bei einer Infoveranstaltung, zu der die Gemeinde am Freitag, 17. Oktober, um 17.30 Uhr ins Kloster Saarn einlädt. Einen Versammlungsort vor Ort hätten sie auf die Schnelle nicht gefunden, so Tariq. Zu dieser Veranstaltung kommt voraussichtlich auch der Bundesvorsitzende der Gemeinde, Abdullah Uwe Wagishauser, der nach einem Indienaufenthalt 1976 zu dieser islamischen Reformbewegung konvertierte. Auch Planungsamtsleiter Jürgen Liebich kommt, um zum Bauantrag Stellung zu nehmen und Fragen zu beantworten. Schon das deutet darauf hin, dass die Stadt das Vorhaben positiv sieht.

Ein Knackpunkt ist der Verkehr. Dieser Punkt beunruhigte auch das Rhein-Ruhr-Zentrum gegenüber. Die Ahmadiyya-Gemeinde, die auch für die Gläubigen in Essen, Oberhausen, Duisburg und Dinslaken zuständig ist, hat formal 200 Mitglieder, davon kommt nur ein Viertel aus Mülheim. „Zum Freitagsgebet kommen allerdings nur 50 Gläubige. Wir würden uns natürlich wie alle anderen Kirchen wünschen, dass mehr Leute kämen“, sagt Tariq. Er geht nicht davon aus, dass sich gegenüber früher etwas ändert. Nur, früher kamen Christen, künftig werden es Moslems sein. Zweiter Knackpunkt, die beiden geplanten, zehn Meter hohen Minarette. Sie sind rein gestalterische Elemente, das Erkennungsmerkmal der Gemeinde und noch nicht einmal begehbar.

Am morgigen Freitag öffnet auch die Ahmadiyya-Gemeinde am Hans-Böckler-Platz 7b von 11 bis 18 Uhr ihre Moschee. Leicht zu finden ist sie nicht. Sie ist im Wohnturm hinter dem technischen Rathaus, wo früher die Gaststätte Tenne war.