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Fanbeirat verurteilt das Vorgehen der Bundespolizei

Fanbeirat verurteilt das Vorgehen der Bundespolizei

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Foto: IKZ
„Absolut unverhältnismäßig“ und alles andere als deeskalierend findet der Fan-Beirat der Iserlohn Roosters das Verhalten der Polizei am vergangenen Freitag bei der Ankunft der Berliner Fans am Bahnhof Letmathe.

Letmathe. 

Der Fanbeirat der Iserlohn Roosters schließt sich dem Fanbeirat der Berliner Eisbären an und verurteilt das „unverhältnismäßige“ Vorgehen der Polizei bei der Ankunft des Berliner Sonderzugs auf dem Letmather Bahnhof am vergangenen Freitag.

Wörtlich heißt es in einer gestern veröffentlichten Stellungnahme der Roosters-Fans: „Gemäß Pressemitteilung der am Bahnhof diensthabenden Bundespolizei mussten Schlagstöcke und Pfefferspray gegen mit Schlägen und Fußtritten angreifenden Berliner Fans eingesetzt werden. Auslöser sei ein Fan gewesen, der den Weg vom Zug zum Bahnsteig über das Gleis abgekürzt habe. Dies alles sei zur Abwehr einer weiteren Eskalation unabdingbar gewesen.

Die Lesart der Stellungnahme des Fanbeirats der Eisbären Berlin und weiten Teilen der Berliner Presse weicht signifikant von diesen Schilderungen ab. Schon allein der überzogene und jegliches Fingerspitzengefühl vermissende Zugriff auf den das Bahngleis Überquerenden habe Unbehagen und Unmut bei den Mitgereisten ausgelöst. Jedoch sei dieser Unmut lediglich verbal geäußert worden. Der anschließende Übergriff der Bundespolizei mit Schlagstöcken, Pfefferspray und Quarzhandschuhen stelle eine gänzlich unverhältnismäßige Reaktion dar, von einem Vorgehen im Sinne der Deeskalation könne keine Rede sein. Aufgrund der von uns getätigten Recherchen und eingeholten Augenzeugenberichten schließen wir uns vollumfänglich der Sichtweise vieler Berliner Journalisten und des Fanbeirats der Eisbären Berlin an. Selbst anwesende unbeteiligte Polizeibeamte beschrieben den Einsatz als absolut unverhältnismäßig.

Wir bedauern diesen unsäglichen Empfang unserer tadellosen Berliner Gäste zutiefst….Generell ist für uns leider festzustellen, dass durch die zunehmende Sicherheitsdiskussion rund um den „König Fußball“, auch am Rande der Eishockeyspiele eine deutliche Erhöhung der Polizeipräsenz zu verzeichnen ist. Diese massiv auftretenden Kräfte – hier handelt es sich fast ausschließlich um überregional operierende Sondereinheiten – zeichnen sich immer häufiger nicht gerade durch deeskalierendes Verhalten aus, so dass auch minimale Auffälligkeiten Einzelner zu Überreaktionen führen, durch die nicht selten unbescholtene Fans in Mitleidenschaft gezogen oder gar verletzt werden. Hier erwarten wir eine klarere Differenzierung seitens der Ordnungshüter zwischen uneinsichtigen Chaoten und traditionell deutlich friedfertigeren Fans. Für uns gilt: Eishockeyfans sind faire Fans!“