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Kommentar: Bisschen Veränderung – aber bitte nicht zu viel, sagt der Wähler

Kommentar: Bisschen Veränderung – aber bitte nicht zu viel, sagt der Wähler

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Enges Rennen zwischen den Kanzlerkandidaten Armin Laschet und Olaf Scholz. Foto: picture alliance / Daniel Kalker | Daniel Kalker, picture alliance / photothek | Xander Heinl, picture alliance/dpa | Federico Gambarini

Deutschland hat gewählt und nix ist klar.

  • Das CDU-Desaster ist perfekt, aber Armin Laschet könnte noch Kanzler werden.
  • Die SPD feiert, aber Scholz wird vielleicht doch nicht Kanzler.
  • Die Grünen freuen sich über ein Rekordergebnis, aber wirken nicht gerade wie Sieger.
  • Die FDP entscheidet mit über die neue Regierung, aber riskiert sie am Ende auch, „schlecht zu regieren“?

Bundestagswahl: Was soll uns dieser Wahl-Krimi bloß sagen?

Zunächst mal ist der große Neuanfang ausgeblieben. Mehr als die Hälfte der Wähler entschieden sich für die großen Volksparteien CDU/CSU oder SPD. Diese Wähler setzen weiter auf die Stabilität der Merkel-Jahre – ob mit Armin Laschet oder Olaf Scholz, der im Wahlkampf die Merkel-Raute machte.

Die Entscheidung für die Klima-Wende, für die die Grünen stehen, ist ebenfalls ausgeblieben. Für viele Wähler waren Rente und soziale Sicherheit bei ihrer Wahlentscheidung wichtiger als das Klima. Hier haben sich die Über-60-Jährigen durchgesetzt. Sie wählten zu großen Teilen Union oder SPD.

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Heißt erstmal: Der Wähler will ein bisschen Veränderung, aber nicht zu viel. Daraus muss die neue Koalition nun etwas machen.

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Funktionieren würde das wahrscheinlich mit Olaf Scholz und Armin Laschet. Die wahren Kanzlermacher heißen ohnehin Christian Lindner, Annalena Baerbock und Robert Habeck.

An ihnen hängt jetzt, ob es eine Ampel oder ein Trip nach Jamaika wird. Sie können in Koalitionsverhandlungen nun Veränderungen durchsetzen. Denn die sind bitter nötig – ob beim Klimaschutz, in der Bildung oder im Steuersystem.

Der große Ruck ist ausgeblieben. Aber aus dem Ergebnis lässt sich etwas machen.