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Arena zu groß – „Rock im Revier“ überzeugt nicht jeden

Arena zu groß – „Rock im Revier“ überzeugt nicht jeden

Am Nürburgring war das Festival „Rock am Ring“ ein Mythos. Der Umzug in die Schalker Arena begeistert längst nicht jeden Fan: Das Stadion ist zu groß.

Gelsenkirchen. 

Ein bisschen Stadionkonzert, etwas Freiluft-Feeling und eher intime Auftritte mit Clubatmosphäre: Zur Premiere des neuen Festivals „Rock im Revier“ in Gelsenkirchen gab es von allem etwas. So rockten „Metallica“ in der Veltins-Arena am Freitag vor vollem Innenraum und „Limp Bizkit“ brachten am Samstag auf der Parkplatz-Bühne „Boom-Stage“ die Menge zum Hüpfen. Mehrere hundert Meter weiter, auf der „Bang-Stage“ in der Emscher-Lippe-Halle, waren dann ein paar Dutzend hartgesottener Fans unter sich, wenn Altrocker wie etwa „Orange Goblin“ oder „Saint Vitus“ ihre langen Haare hin- und herwarfen. Insgesamt 60 Bands sind gebucht, darunter auch „Kiss“, „Judas Priest“ und „Airbourne“ zum Abschluss.

Mehr als 30 000 Besucher seien am Samstag auf dem Gelände gewesen, an den beiden anderen Tagen jeweils mehr als 20 000, sagte der Geschäftsführer der Konzertagentur „Wizard Promotions“, Oliver Hoppe bereits am Sonntagmittag. Die Agentur ist eine Tochter des Veranstalters Deag, der die Zahl der verkauften Karten mit insgesamt 40 000 angegeben hatte. Wie viele Tages- oder Drei-Tages-Tickets darunter sind blieb offen. Für das Zwillingsfestival „Rockavaria“ in München wurden laut Veranstalter 45 000 Besucher pro Tag erwartet.

Aus „Güne Hölle“ wurde „Rock im Revier“

„Rock im Revier“ sollte ursprünglich unter dem Namen „Grüne Hölle Rock“ am Nürburgring steigen und dort „Rock am Ring“ ersetzen. Nach einem Streit mit den Nürburgring-Betreibern verlagerte die Deag die „Grüne Hölle Rock“ unter neuem Namen ins Ruhrgebiet. „Rock am Ring“-Veranstalter Marek Lieberberg zieht unterdessen mit seinem Festival samt Namen an den etwa 30 Kilometer entfernten Eifel-Flugplatz Mendig (5. bis 7. Juni).

Die Bands hätten mit dem Ortswechsel keine Probleme gehabt, sagte Hoppe. Zwar sei es schon so, dass man einige Rocker mit dem Mythos Nürburgring hätte locken können – viele jedoch auch eher nicht. Mit der neuen Spielstätte seien „insgesamt alle zufrieden“. „Alle Künstler sind relativ happy“, sagte Hoppe. Besonders die „Bang-Stage“ in der Emscher-Lippe-Halle habe ihren ganz eigenen Charme.

Auch 2016 gibt es Rock im Revier

Die grundsätzliche Entscheidung, auch nächstes Jahr ein „Rock im Revier“ auf die Beine zu stellen, sei gefallen. „Dass wir weitermachen, da sind sich alle einig“, sagte Hoppe.

Dann würden mehr Besucher dem Festival sicherlich gut tun – besonders die große Arena wirkte selbst beim Auftritt der Headliner „Muse“ am Samstag etwas überdimensioniert. Neben kritischen Tönen („Wir verlaufen uns ständig in diesem doofen Stadion“) gab es aber auch begeisterte Fans. „Das ist ein super Preis-Leistung-Verhältnis“, sagte der 18-jährige Tobias aus Marl. Dass die Veranstaltung nicht ausverkauft ist, wundere ihn nicht. „So ein Festival muss sich im Ruhrpott erstmal behaupten.“

Die 15-jährige Maren aus Mainz hatte eigentlich Karten für „Grüne Hölle“ am Nürburgring – ist aber auch mit Gelsenkirchen zufrieden. „Ich finde das Festival super – unabhängig davon, wo es stattfindet.“ (dpa)