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Vermisste Frau – Leiche im Garten des Stiefvaters gefunden

Vermisste Frau – Leiche im Garten des Stiefvaters gefunden

Im Fall der vermissten Madeleine W. aus Gelsenkirchen nahm die Polizei am Dienstagnachmittag den Stiefvater und den Stiefbruder der 23-Jährigen fest. Später durchsuchten Ermittler die Gartenlaube des Stiefvaters. Dort hat das THW eine weibliche Leiche entdeckt, deren Bergung allerdings Stunden dauerte.

Essen/Gelsenkirchen. 

Vor einer Woche meldete ihr Lebensgefährte Madeleine W. aus Gelsenkirchen als vermisst, nun hat die Polizei offenbar die Leiche der jungen Mutter gefunden: Am Dienstagabend konnten Mitarbeiter des Technischen Hilfswerks (THW) eine noch nicht identifizierten Leichnam in einer Kleingartenanlage in Essen-Borbeck bergen.

Die Rechtsmediziner untersuchen die Tote zurzeit in Essen. „Die Identität der Leiche und die Todesursache stehen noch nicht fest“, teilte die Polizei am Mittwochmorgen knapp mit. Um 17 Uhr wollen die Staatsanwaltschaft Essen und die Polizei Gelsenkirchen auf einer Pressekonferenz Details des Verbrechens berichten.

Schon jetzt deutet alles auf eine Familientragödie hin, die Madeleine W. das Leben kostete: Am Dienstagnachmittag, nach stundenlanger Suche im Essener Hafen mit Leichenspürhunden und Tauchern, nahmen die Ermittler in Essen den Stiefvater und den Stiefbruder der 23-Jährigen fest. Am Abend durchsuchten Einsatzkräfte die Kleingartenanlage des Stiefvaters an der Straße Weidkamp in Essen-Borbeck – und forderten die Unterstützung des THW an. Deren Helfer meldeten den Leichenfund gegen 19.45 Uhr, erst zweieinhalb Stunden später aber konnten Bestatter die Tote in die Rechtsmedizin bringen.

Leiche wurde wohl vergraben oder einbetoniert

Auf dem Gelände des ausgeleuchteten Schrebergartens knatterten am Dienstagabend stundenlang Stromaggregate, die Einsatzkräfte des THW mussten die Leiche offenbar aufwendig bergen. Möglicherweise war sie vergraben oder einbetoniert worden.

Die 23-jährige Madeleine W. aus dem Stadtteil Resser Mark in Gelsenkirchen hatte am vergangenen Dienstag, 11. Februar, gegen 7.30 Uhr ihre zweijährige Tochter in den Kindergarten gebracht, die Kleine aber am Nachmittag nicht abgeholt. Deshalb hatte sie ihr Lebensgefährte sofort als vermisst gemeldet.

Die Polizei suchte intensiv nach der 23-Jährigen. Am Dienstag dann die Suchaktion im Essener Hafen, am Nachmittag die Festnahmen: „Gegen die Verdächtigen haben sich Verdachtsmomente ergeben, die sie mit dem Verschwinden der Frau in Verbindung bringen“, ließ Polizeisprecher Torsten Sziesze am Dienstagnachmittag noch weitere Details offen.

Großeinsatz auf der Suche nach Madeleine W. am Stadthafen in Essen 

Helikopter, Sonarboot, Leichenspürhunde und Polizeitaucher: Mit einem Großaufgebot hatte die Polizei am Vormittag im Stadthafen von Essen nach der Frau gesucht. Welche Indizien zu Grunde lagen, dass die Polizei ausgerechnet die Kanäle und Hafenbecken rund um die Ostufer- und Westuferstraße mehr als drei Stunden lang absuchte, mochte Polizeisprecher Johannes Schäfers, am Dienstag nicht näher erläutern.

Weil die Ermittler „ein Gewaltverbrechen nicht ausschließen“ konnten, verschaffte sich zunächst ein Team in einem Hubschrauber einen Überblick über das große, unübersichtliche Gewerbegebiet. Nachdem auch ein Sonarboot in den bis zu 4,50 Metern tiefen Wasserwegen keine auffälligen Fremdkörper – sprich eine Leiche – entdeckt hatte, fuhr ein Polizeiboot nacheinander mit vier Leichenspürhunden die Spundwände ab.

Nahe der Kanalwände beschnupperten die Schäferhunde Emil, Else und Co. das braune Wasser. „Sie sind in der Lage, noch feinste aufsteigende Leichenbläschen zu identifizieren“, erklärte Polizeihundeführer Uwe Schröder.

Polizeitaucher warteten auf Signale der Spürhunde

Hätten die Vierbeiner angeschlagen und eine verdächtige Stelle entdeckt, wäre Polizeitaucher Philipp Kurz zu Einsatz gekommen. Der 30-jährige Polizeioberkommissar war mit einem zehnköpfigen Spezialteam aus Bochum an Ort und Stelle. Um aber aktiv zu werden, hätte das Suchgebiet von den Hunden auf wenige Meter eingegrenzt werden müssen. „Denn die Sicht beträgt in dem moderigen Wasser höchstens einen halben Meter“, erklärte der Beamte. „Weil zudem viel Schiffsverkehr herrscht, werden viele Sedimente aufgewirbelt, die uns die ohnehin schlechte Sicht gänzlich zunichte machen.“