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Rektor der Uni Duisburg-Essen will faire Mittel-Verteilung

Rektor der Uni Duisburg-Essen will faire Mittel-Verteilung

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Foto: WAZ FotoPool
Die Universität Duisburg-Essen wurde vor zehn Jahren gegründet. Heute kann die junge Hochschule stolz auf sich sein, betont Rektor Prof. Ulrich Radtke, der sich vom Land eine faire Mittel-Verteilung wünscht. Radtke bedauert, dass alte Universitäten bei gleichem „Output“ mehr Geld bekommen würden.

Duisburg. 

Sie entstand vor zehn Jahren aus dem Zusammenschluss der Gesamthochschulen Essen und Duisburg. Heute zählt die Universität Duisburg-Essen mit rund 40 000 Studierenden zu den zehn größten Hochschulen in Deutschland. Zeit für eine Jubiläums-Bilanz – mit Ausblicken auf das neue Jahr, wie Rektor Prof. Ulrich Radtke meint. Der betont: „Der Fusions-Prozess ist längst Geschichte.“ Soweit, dass sich Essener und Duisburger als Bürger einer Universitäts-Stadt fühlten, sei es jedoch noch nicht. „So ein Bewusstsein entwickelt sich meist erst nach ein bis zwei Generationen.“

Die junge Universität, so betont Radtke, habe allen Grund, stolz auf sich zu sein. „50 Prozent unserer Studenten sind Bildungsaufsteiger. In ihren Familien werden sie die Ersten mit einem akademischen Abschluss sein.“ Die Uni sei erfolgreich in Lehre und Forschung. So werde etwa der Chemie-Professor Christof Schulz im März mit dem wichtigsten deutschen Forschungs-Förderpreis, dem Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis, ausgezeichnet.

Weiteres Personal in allen elf Fakultäten gebraucht

Mit Blick auf das Land bedauert der Rektor, dass sich die Leistungen der Hochschule dennoch leider oft nicht auszahlten. So bekämen andere Universitäten „bei gleichem Output“ für ihre Arbeit vom Land häufig mehr Geld zugewiesen. Alte Universitätsstädte würden hier häufig bevorzugt. „Wir haben einen jährlichen Haushalt von rund 420 bis 430 Millionen Euro. Universitäten vergleichbarer Größe haben 100 bis 150 Millionen Euro mehr zur Verfügung“, sagt Radtke und mahnt eine „faire Mittel-Verteilung“ an. 455 Professoren seien an der Uni tätig. Weiteres Personal für Forschung und Lehre könne man in allen elf Fakultäten gebrauchen.

Den doppelten Abiturjahrgang habe man gut verkraftet. „Insgesamt haben wir in diesem Jahr rund 7000 Studienplätze für Erstsemester zur Verfügung gestellt.“ Der Rektor rechnet damit, dass zum Wintersemester 2014/15 noch eine „große Welle“ von Studienanfängern auf die Hochschule zukommen wird. Dies seien etwa Leute, die derzeit erst einmal noch ein Auslandsjahr oder Praktika machten.

Neues Gebäude ist 2015 bezugsfertig

Das neue „Rotationsgebäude“ am Campus Essen soll „voraussichtlich im Frühjahr 2015“ bezugsfertig sein. Im Gebäude will die Universität neue Seminarräume und Büros unterbringen. Veranschlagte Baukosten: 25 Millionen Euro. Die beiden noch im Bau befindlichen neuen Hörsaalzentren in Essen und Duisburg würden voraussichtlich im Sommer 2014 fertig. Die zwei Hörsäle im Essener Zentrum werden den Studenten 1250 neue Plätze bieten. Baukosten: zwölf Millionen Euro. Vom neuen Essener Hörsaalzentrum erhofft sich Ulrich Radtke eine noch „stärkere Vernetzung“ mit der Stadt. „Das Zentrum entsteht am Rheinischen Platz. Da werden die Studenten auch in die Essener Nordstadt ausschwärmen.“

Sie entstand vor zehn Jahren aus dem Zusammenschluss der Gesamthochschulen Essen und Duisburg. Heute zählt die Universität Duisburg-Essen mit rund 40 000 Studierenden zu den zehn größten Hochschulen in Deutschland. Zeit für eine Jubiläums-Bilanz – mit Ausblicken auf das neue Jahr, wie Rektor Prof. Ulrich Radtke meint. Der betont: „Der Fusions-Prozess ist längst Geschichte.“ Soweit, dass sich Essener und Duisburger als Bürger einer Universitäts-Stadt fühlten, sei es jedoch noch nicht. „So ein Bewusstsein entwickelt sich meist erst nach ein bis zwei Generationen.“

Entscheidungsprozess des Landes wird erwartet

Mit Spannung und Erwartung verfolgt Radtke den Entscheidungsprozess des Landes, den Standort Duisburg möglicherweise um eine Dependance für die Ingenieurswissenschaften am Hochfelder Rheinpark zu erweiteren. Wie berichtet, war vor einigen Wochen eine Ministerriege mit OB Link vor Ort am Rheinufer. Die Ingenieure sitzen zurzeit in veralteten Gebäuden an der Bismarckstraße und brauchen mehr Platz. Den gibt es allerdings nicht auf dem Campusgelände. Zumal dort immer noch die Planung einen neuen Mensagebäudes im Raum steht.