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Stadt Essen will vegetarischen Zwangstag einführen

Stadt Essen will vegetarischen Zwangstag einführen

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Foto: dpa
In absehbarer Zukunft soll es donnerstags in den städtischen Kantinen Essens einen fleischfreien Tag geben. Dies geht aus einer Vorlage für den Rat vor, der demnächst über den „Veggie-Day“ entscheidet. Politiker wettern bereits gegen den „Beitrag zur Gesundheitsförderung und zum Klimaschutz“, der 2014 zunächst in Essens Kitas starten soll.

Essen. 

Weil es „ein Beitrag zur Gesundheitsförderung und zum Klimaschutz“ sei, soll in allen städtischen Kantinen mittelfristig der Donnerstag fleischfrei sein. Mit den Kitas will die Stadt 2014 anfangen. Gegen den Plan regt sich Widerspruch.

Die Bundes-Grünen sind mit der Forderung nach einem „Veggie Day“ nicht recht glücklich geworden, weil viele sich ungern vorschreiben lassen wollen, wann sie Gemüse essen müssen. Das ficht die Stadtverwaltung offenbar nicht an, sie will nun ebenfalls einen verpflichtenden „vegetarischen Donnerstag“ für alle städtischen Kantinen einführen.

Vorschlag stammt vom städtischen Umweltamt

Die Forderung wird im Rahmen der „Fortschreibung 2013“ des „Integrierten Energie- und Klimakonzepts der Stadt Essen“ erhoben. Dort gibt es auf insgesamt 77 Seiten eine Fülle von Maßnahmen, die im wesentlichen mehr Energieeffizienz zum Ziel haben, und auch der Verzicht auf Fleisch wird in diesem Zusammenhang gesehen.

Geschrieben hat das Papier das städtische Umweltamt. Beglückt werden mit dem fleischfreien Tag sollen ab 2014 zunächst die Kitas, heißt es in einer Vorlage für den Rat, der in seiner Sitzung am 25. September über den „Veggie-Day“ und die anderen Maßnahmen des Energie- und Klimakonzepts entscheiden soll.

Zur Begründung für den vegetarischen Zwangstag schreibt die Stadt: „Einmal pro Woche fleischfrei zu essen soll ein Beitrag zur Gesundheitsförderung und zum Klimaschutz sein.“ Bei der CDU hält man das für arg missionarisch, Fraktionschef Thomas Kufen spricht von „Kokolores“. Noch deutlicher wird Udo Bayer vom Essener Bürgerbündnis (EBB): „Es ist Sache jedes Einzelnen, was er isst. Mündige Bürger brauchen keinen Vormund.“