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Stadt hält Ebola-Sorgen für unbegründet

Stadt hält Ebola-Sorgen für unbegründet

Das Ebolavirus ist aktuell weltweit in den Schlagzeilen. Im westafrikanischen Staat Guinea ist die Infektionskrankheit im Dezember 2013 ausgebrochen und hat sich seither auch in den Ländern Liberia, Sierra Leone und Nigeria ausgebreitet. Mehr als 2.100 Kranke wurden mittlerweile registriert, über 1.000 Menschen sind bereits an der ansteckenden Krankheit gestorben.

Die Stadt Essen bekommt derzeit vermehrt Anfragen von besorgten Bürgern zu diesem Thema. Doch es gibt keinen Grund zur Panik, heißt es aus dem Gesundheitsamt. Dass die Krankheit durch Reisende oder Flüchtlinge nach Essen gelangt, gilt als ziemlich unwahrscheinlich.

„Ich rechne nicht damit, dass ein Patient bis hierhin vordringt“, sagt Amtsarzt Rainer Kundt. Erkrankte Personen würden spätestens an den internationalen Flughäfen oder sogar schon vor dem Betreten eines Flugzeuges abgefangen werden.

Isolierstation in Düsseldorf

Sollte es ein Ebola-Kranker dennoch bis nach Essen schaffen, gebe es laut Kundt die Möglichkeit, ihn kurzfristig im Uniklinikum unterzubringen. Im Optimalfall sollte der Patient direkt auf einer Isolierstation untergebracht werden. Eine solche Station mit besondern Sicherheitsvorkehrungen gibt es in Nordrhein-Westfalen nur in Düsseldorf.

Könnten Flüchtlinge aus den betroffenen Ländern die Krankheit einschleppen? Nach Angaben des Sozialamtes befinden sich zurzeit 28 Asylsuchende aus Guinea und 21 aus Nigeria in Essen. Aus Sierra Leone und Liberia sind keine Flüchtlinge in der Stadt. Hartmut Peltz, Büroleiter des Sozialdezernenten, beruhigt aber: „Wer hier nach Essen kommt, ist gecheckt und geimpft worden.“ Dass die Krankheit über einen Flüchtling in die Stadt gelangt, ist zudem allein aus Zeitgründen unwahrscheinlich. Denn nach der Infektion bricht Ebola spätestens nach 21 Tagen – meist aber deutlich früher aus. Nach einer Flucht aus ihrem Heimatland kommen die Menschen aber zunächst in eine zentrale Aufnahme-Einrichtung nach Dortmund oder Bielefeld. Spätestens dort würde die Krankheit auffallen, meint Amtsarzt Rainer Kundt.

„Ich warne dringend vor einer Stigmatisierung von Schwarzafrikanern“, sagt Kundt. „Nur wenn jemand hustet oder Bauchschmerzen hat, heißt das nicht sofort, dass derjenige an Ebola erkrankt ist.“