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Das hat der Krieg in Syrien mit deiner günstigen Falafel an der Uni Essen zu tun

Das hat der Krieg in Syrien mit deiner günstigen Falafel an der Uni Essen zu tun

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heute knetet Kamal Al Haboul Falafelteig in seinem Imbiss. Früher hat er die Leute in seinem Restaurant verköstigt. Foto: Jana Gilfert

Kamal Al Haboul hatte im Damaskus ein bekanntes Restaurant

Im syrischen Krieg wurden sein Haus und Restaurant durch Bomben zerstört

Eine dramatische Flucht über das Meer brachte ihn und seine Familie nach Deutschland

Nun hat er an der Essener Uni einen Imbiss aufgemacht und versorgt die Studenten

Essen. 

Ein helles Licht am Ende des dunklen Mensa-Tunnels: Der kleine Imbiss Abu Al Nour an der Uni Essen hat keine große Auswahl. Dafür aber eine besonders leckere:

Für 1,50 Euro bekommst du hier ein Falafel-Wrap. Dafür bezahlste woanders mindestens 2,50 Euro.

Alles frisch zubereitet. Oder doch lieber ein Shawarma mit Pommes?

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Warum du hier neben der Uni so günstig essen kannst, hat mit dem Krieg in Syrien zu tun.

Vom Restaurantbesitzer in Damaskus zum Flüchtling

Kamal Al Haboul war im syrischen Damaskus eigentlich für eine andere Spezialität bekannt: Lamm mit Pistazien.

Diese wurde in seinem Restaurant „Taeba“ angeboten. Doch das Restaurant mit angeschlossener Konditorei und sein Wohnhaus wurden im Krieg zerstört.

Als auch noch sein Neffe erschossen wird, flieht die ganze Familie 2014 nach Deutschland. Nach einer anstrengenden Flucht über das Meer haben sie nun endlich ein Zuhause in Essen gefunden.

Anfang 2016 entschloss sich Jamal wieder Leute zu beiwrten.

Der Neustart mit selbstgemachten Falafeln

Gesagt, getan: Ein Container wird gekauft, das Grundstück gemietet und die Anschlüsse gelegt. Viel Bürokratie ohne deutsche Sprachkenntnisse.

Nach drei Monaten dann die Eröffnung. Ein Restaurant ist es nicht, aber ein Anfang. Seitdem steht er jeden Tag in seinem Imbiss, knetet und rollt Falafeln. Die Studenten kennen ihn schon beim Namen – es herrscht eine ausgelassene Stimmung.

Ein Falafel-Imperium für Essen?

Bei einer leckeren Falafel und einem Ayran verrät Kamal, dass er den Standort auf jeden Fall behalten möchte. Und die Preise will er auch nicht hochschrauben.

Er möchte sich einen Namen machen. Und nächstes Jahr soll dann sein erstes Restaurant folgen. Als zweiter Standort.

Vielleicht kommst du dann ja auch in den Genuss von leckeren syrischen Spezialitäten: So wie dem Lamm mit Pistazien.

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