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Stadt Duisburg sieht sich für Ebola-Krisenfall gewappnet

Stadt Duisburg sieht sich für Ebola-Krisenfall gewappnet

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Foto: dpa
Ebola ist in Europa angekommen. Für den Fall, dass in Duisburg eine Ansteckung auftritt, ist die Stadt gewappnet. Dann greift ein Krisenplan. Ärzte, Gesundheitsamt und die Krankenhäuser arbeiten Hand in Hand. Gesundheitsamt warnt vor Panikmache: Unwahrscheinlich, dass Ebola in Duisburg ausbricht.

Duisburg. 

Nachdem sich in Madrid eine Krankenschwester mit dem Ebola-Virus infiziert hat, ist klar, dass die Erkrankung in Europa angekommen ist. Für den (noch unwahrscheinlichen) Fall, dass in Duisburg eine Ebola-Ansteckung auftritt, ist die Stadt gewappnet. Dann greift ein Krisenplan. Ärzte, Gesundheitsamt und die Krankenhäuser arbeiten Hand in Hand.

Erhärtet sich der Verdacht einer Ebola-Erkrankung (etwa nach einem Laborbefund) werden sofort das Gesundheitsamt und der notärztliche Rettungsdienst informiert. Das Gesundheitsamt überprüft, wohin der Patient transportiert wird. Erkrankte werden nur in speziellen Kliniken behandelt. „Das nächste Krankenhaus dafür ist die Uni-Klinik Düsseldorf“, sagt Dr. Georg Vogt, stellvertretender Leiter des Gesundheitsamtes. Für den Transport werde das „Infektionsmobil“ der Feuerwehr Essen herbeigerufen. Dabei handelt es sich um ein hochisoliertes Fahrzeug, das Personal ist in Schutzkleidung eingepackt und wird nach dem Transport medizinisch beobachtet.

Auch Duisburger Krankenhäuser vorbereitet

In der Spezialklinik beginnt die Behandlung mit Blutkonserven oder gerinnungsaktivem Plasma, wie Dr. Frank Marx, Leiter des notärztlichen Rettungsdienstes in Duisburg, erläutert. Denn: „Beim Ebola-Virus werden die Blutzellen angegriffen.“ Dabei werde die Blutgerinnung zerstört, es komme zu schlimmen inneren Blutungen. Setzt aber die Behandlung zeitig ein, liegt die Sterblichkeitsrate „geschätzt bei 20 Prozent“, so Marx. Ohne die intensive Versorgung sterben bis zu 90 Prozent der Patienten.

Auch die Krankenhäuser in Duisburg sind auf den Fall einer Ebola-Ansteckung vorbereitet, wie Ute Kozber, Sprecherin des Klinikums Duisburg, erklärt. „Kommen Menschen mit Ebola-Symptomen wie hohem Fieber, Durchfall und Erbrechen zu uns, sind unsere Mitarbeiter bei der Erstuntersuchung mit Masken, Gesichtsschutz, Handschuhen und Schutzkitteln ausgestattet.“ Die Untersuchung und die Unterbringung erfolge in isolierten Räumen.

Zu Hause isoliert und ärztlich beobachtet

Dr. Georg Vogt vom Gesundheitsamt warnt vor Panikmache. „Es ist relativ unwahrscheinlich, dass Ebola in Duisburg ausbricht“, sagt er. Dennoch stehe man „Gewehr bei Fuß“. Doch: „Ebola fliegt nicht durch die Luft, sondern wird durch Körperflüssigkeiten wie Schweiß oder Speichel oder durch Kontakt mit Exkrementen übertragen.“ Dagegen könne man sich schützen, die Gefahr einer Ansteckung sei derzeit höchst gering. Und was passiert im Falle einer Erkrankung mit Angehörigen? „Menschen, die Kontakt mit Ebola-Kranken hatten, werden bei sich zu Hause isoliert und ärztlich beobachtet“, so Vogt.