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Promi-Hacker stehen in Duisburg vor Gericht

Promi-Hacker stehen in Duisburg vor Gericht

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Prozeßauftakt im Landgericht in Duisburg gegen zwei 18 und 23-jährige Hacker
Mit bisher unveröffentlichten Songs von Künstlern wie Lady Gaga wollten zwei Computerhacker aus Duisburg (18) und Wesel (23) Kasse machen. Ab heute stehen sie dafür in Duisburg vor Gericht.

Duisburg. 

Am Amtsgericht Duisburg beginnt heute ein Prozess gegen zwei mutmaßliche Computerhacker, die unveröffentlichte Musiktitel von Stars wie Lady Gaga oder Mariah Carey im Internet angeboten und verkauft haben sollen. Den Männern aus Duisburg (18) und Wesel (23) werden insgesamt 130 Verstöße gegen das Urheberrechtsgesetz und 98 Fälle des Ausspähens von Daten vorgeworfen. Die beiden Angeklagten haben die Taten weitgehend gestanden.

Zwischen 2009 und 2010 sollen sich die jungen Männer mit Hilfe von Trojanern – das sind spezielle Computerprogramme zum Ausspionieren von fremden Rechnern – Zugriff auf Computer und E-Mailadressen der Musikindustrie verschafft haben. Dabei spähten sie unveröffentlichte Lieder aus und boten sie danach zum Verkauf an. Betroffen waren den Angaben zufolge Songs von Lady Gaga, Mariah Carey, Leona Lewis und Kesha. Die Verkaufserlöse sollen mehr als 15 000 Euro betragen haben.

Sängerin Kesha mit Privatfotos erpresst

Einem der Männer wird zudem vorgeworfen, die Sängerin Kesha mit privaten Fotos erpresst zu haben. Die Bilddateien wurden nach Angaben der Staatsanwaltschaft vom Computer der US-amerikanischen Popsängerin heruntergeladen. Dann wurde mit einer Veröffentlichung gedroht. Statt Geld forderte der Beschuldigte ein sogenanntes Shoutout. Dabei handelt es sich um die Aufnahme einer Empfehlung der Künstlerin, mit der der Hacker seinen Bekanntheitsgrad in der Szene steigern wollte. (dapd)