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Besitzer wollte Koffer am Duisburger Weihnachtsmarkt nur „parken“

Entwarnung in Duisburg – Besitzer wollte Koffer nur „parken“

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Der Weihnachtsmarkt in Duisburg ist wegen eines verdächtigen Koffers evakuiert worden. Foto: Stephan Eickershoff / Funke Foto Services
Nach der Räumung des Duisburger Weihnachtsmarkts am Dienstag hat sich der Besitzer des herrenlosen Koffers gemeldet. Er wollte ihn nur abstellen.

Duisburg. 

Am Ende waren ein Knirps, ein Kulturbeutel sowie ein Schokoladen-Weihnachtsmann in dem herrenlosen Koffer, der für die Räumung des Duisburger Weihnachtsmarktes und einen Großeinsatz der Polizei gesorgt hatte.

Der Besitzer des Koffers meldete sich noch am Abend bei den Ermittlern. Wie die Polizei berichtete, wollte der 34-Jährige nach eigenen Angaben den Koffer nicht in ein Einkaufszentrum mitnehmen. Deshalb habe er ihn gegenüber mit einem Fahrradschloss an einem Baum befestigt.

Der Besitzer wurde nach seiner Vernehmung auf freien Fuß gesetzt.

„Verdächtiger Gegenstand“ gegen 16 Uhr gemeldet

Zunächst war Dienstagnachmittag gegen 16 Uhr „ein verdächtiger Gegenstand“ gemeldet worden. Ein Bürger hatte am Fahrradständer in Höhe des Blutspendezentrums auf der Königstraße einen herrenlosen, festgeketteten Hartschalen-Koffer stehen sehen und die Polizei alarmiert. Mehrere Einsatzwagen rasten daraufhin in die Innenstadt und sperrten die Königstraße und die Kuhstraße.

Mit Lautsprecherdurchsagen forderte die Polizei die Besucher des Marktes auf, diesen zu verlassen. „Bitte verlassen sie umgehend das Gelände“, sagten die Beamten immer wieder durch. Den Grund für die Räumung nannten die Polizisten jedoch nicht über das Megafon.

Die Polizei zog Kräfte aus dem gesamten Stadtgebiet zusammen, um die Zugänge zur Königstraße zu sichern. Auch eine Einsatzhundertschaft wurde angefordert. Insgesamt waren laut Polizei rund 120 Beamte der Polizei und der Stadt im Einsatz. Spezialisten des Landeskriminalamtes trafen zur Überprüfung des Koffers gegen 18.30 Uhr vor Ort ein.

Sprengstoff-Experten untersuchten den Koffer

Gegen 19 Uhr, nachdem die Fachleute des Sprengstoffkommandos den Koffer geröntgt und geöffnet hatten, gab es Entwarnung. Unser Reporter vor Ort warf einen Blick hinein und sah einen Regenschirm, einen Kulturbeutel, Kekse sowie einen Schoko-Weihnachtsmann in dem Koffer.

So lief der Großeinsatz in der Duisburger Innenstadt 

Auch die Stadt Duisburg informierte auf ihrer Webseite über den aktuellen Stand des EInsatzes. Sie empfahl, die Duisburger Innenstadt nicht mehr aufzusuchen.

Weil die Saarstraße am Hauptbahnhof gesperrt war, wurde der Verkehr über die Friedrich-Wilhelm-Straße abgeleitet. Der Rückstau war erheblich. Busse und Bahnen konnten die Haltestelle König-Heinrich-Platz nicht anfahren.

Weihnachtsmarkt blieb am Dienstag geschlossen

Bis alle Buden des Weihnachtsmarktes geschlossen und das Umfeld des Fundortes mit Flatterband abgesperrt war, dauerte es rund zwei Stunden. Auch alle Geschäfte auf der Königstraße und der Kuhstraße (bis zum Riesenrad) wurden von Polizei und Ordnungsamt geräumt, das Riesenrad stand still. Offen blieben dagegen die Geschäfte auf der Düsseldorfer Straße und dem Salvatorweg.

Kurz vor 18 Uhr wurde auch mit der Räumung des Forums begonnen, die Tonhallenstraße war schnell voller Menschen, die in dem Einkaufszentrum arbeiten oder dort shoppen waren. Nach Auskunft der Stadt sollten die Geschäfte und Buden am Dienstag auch nicht mehr öffnen. Die Stimmung unter den Passanten war aber recht entspannt: „Wir lassen uns nicht unterkriegen. Schöne Weihnachten!“ rief einer.