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Alle drücken aufs Tempo für das Duisburger Mercatorhaus

Alle drücken aufs Tempo für das Duisburger Mercatorhaus

Duisburg Luftbild Mercator Quartier.jpg
Foto: www.blossey.eu
Es geht nun voran beim Mercatorhaus – das Geld vom Land kommt schneller als geplant. Der Schulabriss und weitere archäologische Grabungen stehen als erstes an. Die Duisburger Bürgerstiftung will diese Woche erste Ergebnisse einer Machbarkeitsstudie vorstellen.

Duisburg. 

Das hat’s lange nicht mehr gegeben bei einem Duisburger Projekt: Alle Beteiligten wollen, dass der Wiederaufbau des Mercatorhauses ein Erfolg wird, und sie wollen den Erfolg möglichst schnell. „Wir sind richtig unter Strom“, bringt’s Manfred Berns auf den Punkt. Ein Brief des Geschäftsführers der Bürgerstiftung flatterte am Wochenende auf die Schreibtische der Stadtspitze. Tenor: Das Mercatorhaus muss eine städtische Angelegenheit werden.

Am liebsten wäre der Bürgerstiftung, wenn es eine Erklärung des Stadtrates zur Wieder-Errichtung des Wohnhauses des großen Kartografen (1512-1594) geben würde. „Das Mercatorhaus ist kein Wolkenkuckucksheim“, sagt Berns und kündigt für diese Woche die Vorstellung der „Grunddaten“ einer Machbarkeitsstudie an. Die Studie selbst soll im März folgen.

Es soll nicht aussehen „wie Phantasialand“

„Es geht nicht nur um den Nachbau des Hauses“, betonte Berns gegenüber der WAZ. Wichtig sei die Frage“ „Wofür steht Mercator?“ Der berühmte Duisburger sei als „Handwerker, Wissenschaftler und Migrant“ eine Symbolfigur der Stadt, was sich im Nutzungskonzept eines künftigen Mercatorhauses gegenüber dem Rathaus niederschlagen müsse.

Im Rathaus selbst und im nahen Stadthaus, wo die Planer arbeiten, haben die Vorarbeiten längst begonnen. Im Sommer gab’s bereits einen Workshop mit Planern anderer Kommunen, wo beratschlagt wurde, wie man mit historischer Bausubstanz umgehen soll. Wichtig sei, so Planungsdezernent Carsten Tum, „dass es am Ende nicht aussieht wie Phantasialand“.

Ein Thema in Cannes

Positiv für das Vorhaben: Das Land NRW will zügiger Fördergelder fließen lassen, als ursprünglich geplant. Man habe in Düsseldorf, so Tum, „erkannt, dass wir schneller unterwegs sind als gedacht“. Wichtig für den Ober-Planer: Die Bürger sollen sich mit den Planungen zum Mercatorhaus und dem Umfeld mit dem künftigen Mercator-Quartier identifizieren können. Daher arbeite man an der Entwicklung des Viertels im engen Einvernehmen unter anderem mit der Bürgerstiftung. Auch Oberbürgermeister Sören Link stehe hinter dem Vorhaben.

Sobald das zugesagte Geld vom Land fließt, soll mit dem Abriss erster Schulgebäude auf dem Areal begonnen werden und mit weiteren archäologischen Grabungen. Tum: „Wir hoffen, mit ersten Abrissarbeiten in diesem Jahr beginnen zu können.“ Nach den Grabungsergebnissen wird sich die künftige Nutzung des Geländes zu richten haben. Auf der Immobilienmesse Mipim im März in Cannes wird das Mercator-Quartier nach Tums Überzeugung schon ein Thema sein, auch wenn es noch keine konkrete Planung vorzustellen gebe.