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Duisburgs Stadtbeschäftigte sind oft krank und haben noch 20.700 Tage Resturlaub

Hoher Krankenstand und Überstunden-Berg bei Stadt Duisburg

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Die Beschäftigten der Stadt sammeln jede Menge Überstunden und nicht genommenen Urlaub. Foto: Hans Blossey
Alarmierende Baustelle bei der Stadt Duisburg: Der Krankenstand der städtischen Mitarbeite liegt mit 8,6 Prozent doppelt so hoch wie im Bundesdurchschnitt. Alle Beschäftigten schleppen aus dem letzten Jahr außerdem noch 20.700 Tage Resturlaub mit.

Duisburg. 

Heute Vormittag versammeln sich die Beschäftigten im öffentlichen Dienst auf dem Burgplatz vor dem Rathaus versammeln, um für mehr Lohn zu demonstrieren. Im Rathaus selbst gibt es auch ohne die Tarifauseinandersetzung schon genug Probleme mit dem Personal. Offiziell will Duisburgs Verwaltung Personal abbauen, um zu sparen.

Doch wollen heißt nicht gleich können, wie eine Antwort der Stadt auf eine Anfrage der CDU zeigt. 640 Stellen will OB Sören Link bis 2021 abbauen. Doch im letzten Jahr gab es nicht weniger, sondern mehr Beschäftigte in der Stadtverwaltung: 274 Mitarbeiter waren überplanmäßig eingesetzt worden, um die Aufgaben zu bewältigen.

Krankenstand bei 8,6 Prozent

Nicht die einzige Baustelle im Rathaus. Der aktuell erhobene Krankenstand für 2013 beläuft sich auf 8,6 Prozent. Zum Vergleich: Im Bundesschnitt lag der Krankenstand 2013 nach einer Auswertung der DAK-Gesundheit bei vier Prozent. Um gegenzusteuern hat die Stadt Angebote und Seminare zur Krankheitsprävention durch das städtische Fortbildungsinstitut ausgebaut.

Außerdem wurde ein Integrationsteam im Rahmen der Betrieblichen Eingliederungsmaßnahmen gegründet, so dass entsprechende Beratungsangebote in absehbarer Zeit verwaltungsweit realisiert werden sollen.

Stadtverwaltung setzt auf Betriebsferien

Die städtischen Mitarbeiter schieben seit Jahren eine riesige Bugwelle an Überstunden vor sich her. Knapp 290.000 Stunden waren es 2012, im letzten Jahr wurde der Überstundenberg dann auf etwa 287.000 Stunden abgebaut, was in Bargeld knapp 6,2 Millionen Euro entspricht. Um diesen Berg abzuarbeiten setzt die Verwaltung auf die Betriebsferien zwischen Weihnachten und Neujahr, eine großzügige Regelung bei Freizeit an Brückentagen und eine Reduzierung der zulässigen Zeitguthaben von 120 auf 80 Stunden.

Auch die Urlaubstage für die Mitarbeiter häufen sich in der Stadtverwaltung immer noch beträchtlich. Die Zahl der nicht genommenen Urlaubstage sank von etwa 25.660 in 2012 auf 20.700 in 2013, In den Büchern stehen diese nicht genommenen Urlaubstage 2013 mit etwa 3,1 Millionen Euro.