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Duisburger Sozialausschuss rechnet mit 5000 weiteren Zuwanderern bis zum Jahresende

Duisburg rechnet mit 5000 weiteren Zuwanderern bis Ende 2014

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Foto: dpa
Duisburgs Sozialdezernent Reinhold Spaniel legt detaillierte Zahlen zu Neuankömmlingen aus Südosteuropa vor. Gleichzeitig warnt er die CDU, die Armutszuwanderung zum Wahlkampfthema zu machen. Denn „Populismus gefährdet den Frieden in der Stadt“, mahnt Sozialdezernent Spaniel.

Duisburg. 

Der Sozialausschuss rechnet damit, dass sich die Zahl rumänischer und bulgarischer Bürger in Duisburg bis zum Jahresende um 50 Prozent von derzeit 10.000 auf 15.000 erhöhen wird. Einen detaillierten Bericht legte die Verwaltung am Donnerstag vor.

Demnach ist insbesondere der Anteil rumänischer Neuankömmlinge gestiegen: Allein im Jahr 2013 wuchs die Gruppe dieser Zuwanderer von von 2068 auf 4887 Menschen. Neben Hochfeld zeichnet sich mittlerweile der gesamte Duisburger Norden als Zuwanderungsmagnet ab. 40 Prozent der Zuwanderer sind jünger als 18 Jahre.

Harz-IV Kassen bislang unbelastet von Zuzug

Die Hartz-IV-Kassen bleiben bislang von dem Zuzug weitestgehend unangetastet: Lediglich 668 Bulgaren und 170 Rumänen hatten in Duisburg im Dezember 2013 Anrecht auf Grundsicherung. Eine weitere Herausforderung stellt die Unterbringung von Asylsuchenden aus 39 Nationen dar: Rund 100 Menschen pro Monat nimmt die Stadt derzeit auf, die meisten von ihnen aus dem Kosovo und Serbien.

Neben Übergangsheimen sind sie in 175 Wohnungen untergebracht, die die Stadt zum Teil konfliktträchtig beschlagnahmen musste, um ihre vom Land festgelegte Aufnahme-Quote erfüllen zu können. „30 Wohneinheiten will uns nun das Diakonische Werk zur Verfügung stellen“, freute sich Sozialdezernent Reinhold Spaniel, „eine tolle Geste.“

Dass die CDU Armutszuwanderung zum Wahlkampfthema machen will, mache ihn „fassungslos“. Der CDU sagte Spaniel: „Lassen Sie das, spielen Sie nicht mit dem Feuer. Die Themen sind die größten sozialpolitischen Herausforderungen.“ Vordergründiger Populismus dürfe nicht den Stadtfrieden gefährden.