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Junges Duisburg fordert Gratis-WLAN in der Innenstadt

Junges Duisburg fordert Gratis-WLAN in der Innenstadt

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Foto: FUNKE Foto Services
In Duisburgs City gibt es flächendeckend noch kein freies WLAN. Das wollen Junges Duisburg/DAL ändern. Die Stadt soll prüfen, ob dies eingerichtet werden kann.

Duisburg. 

„Das Internet hat die Welt in den letzten 15 Jahren revolutioniert.“ Das weiß die Ratsfraktion Junges Duisburg/DAL und leitet mit diesem Satz einen Antrag für die nächste Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses ein.

Der soll auch eine kleine Revolution in der Stadt einleiten: kostenfreies WLAN in der Innenstadt, Internet für alle. Doch ein erster Erfolg sei es schon, wenn die Verwaltung überhaupt mit der Prüfung der entsprechenden Möglichkeiten beauftragt würde, sagt Ratsherr Stephan Krebs. „Rechtliche Sorgen anzuführen ist eine Reflexhaltung bei diesem Thema. Sich von vornherein zu verschließen, ist ein fatales Signal.“

Positive Beispiele in Nachbarstädten

Noch hält man sich im Rathaus tatsächlich zurück. Das Presseamt möchte zunächst die Sitzung am 19. Februar abwarten und verweist darauf, dass man nichts zu einem Thema sagen könne, das noch nicht geprüft wird. Schlicht formuliert könnte man darauf antworten: Darauf hätte die Stadt auch vorher kommen können, das mal zu prüfen. Denn in Essen ist die Diskussion über ein flächendeckendes drahtloses Netzwerk im Innenstadtbereich in vollem Gange, in Düsseldorf wird es von der Außenwerber-Firma Wall bereits aufgebaut – ohne Kosten für die Stadt, ohne Gebühren für die Nutzer.

Im ersten Schritt soll der Antrag von JuDu/DAL aber gar nicht so weit führen. Krebs wünscht sich nur, dass man sich in Duisburg nicht gleich dieser Idee verschließt. „Es hat ein bisschen was damit zu tun, ob man sich weiterentwickeln möchte“, sagt er. „Nach der Prüfung kann man immer noch zur Erkenntnis kommen, es sei zu teuer. Gleich auf juristische Bedenken zu verweisen, das ist der einfachste Weg.“

Auch kommerzielle Anbieter zeigen Interesse

Der ist zwar noch gar nicht beschritten, aber schon jetzt kann darauf verwiesen werden, dass er in die Irre führen könnte. In Essen beispielsweise bemüht sich der bundesweit aktive, von Spenden finanzierte Bürgerverein Freifunk darum, immer weitere Teile der Stadt mit WLAN zu versorgen. Freifunk Rheinland, zu dem auch die Essener Bewegung gehört, ist ein anerkannter Internet-Anbieter wie die Telekom und kann damit für den Missbrauch der Leitungen durch Dritte nicht haftbar gemacht werden. In Witten ist sogar ein Freifunk-Router im Büro der Bürgermeisterin installiert.

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Während die Außenwerber von Wall die Landeshauptstadt wohl als prestigeträchtigen Standort sehen und sie mit einem Rundum-sorglos-Paket beglücken, bieten sie auch kostenpflichtige Modelle an. Dabei surfen die Nutzer eine halbe Stunde täglich kostenlos, oder sie müssen gleich bezahlen. In Essen haben zum Beispiel auch Anbieter Unitymedia und Telekom WLAN-Konzepte vorgestellt, die wohl nicht komplett kostenfrei für die Bevölkerung sind. Selbst damit könnten sich JuDu/DAL anfreunden, solange es die Stadt nichts kostet. Aber die soll doch eben bitte erst mal prüfen.

Wo es in der Duisburger City jetzt schon freien Internetzugang gibt 

Wer richtig steht, kann sich derzeit schon durch einige WLAN-Angebote in der Innenstadt rund um die Königstraße hangeln. Die Deutsche Bahn bietet zum Beispiel in Kooperation mit der Telekom einen kostenfreien Internetzugang an, allerdings nur für eine halbe Stunde täglich. Dazu kommen einige kostenpflichtige Telekom-Hotspots in der City sowie beispielsweise Filialen von McDonalds und Starbucks.

Im Untergeschoss des Forums wird im Bereich der Gastronomie ebenfalls ein kostenfreier WLAN-Zugang zur Verfügung gestellt. Und oft gilt: Wer in Cafés freundlich fragt, findet auch schnell Anschluss. Sogar auf dem Weihnachtsmarkt gab es im letzten Jahr an der Eisbahn ein freies WLAN.

Auch im Stadtfenster soll es später ein Drahtlos-Internet geben

Für das Stadtfenster wurde ebenfalls ein drahtloses Netzwerk angekündigt, wenn Volkshochschule und Zentralbibliothek eingezogen sind. Die Kunden sollen sogar die Möglichkeit bekommen, Tablets und Laptops auszuleihen.

Doch was den Internetzugang mit privaten Endgeräten angeht, herrscht noch keine Klarheit, wie aus dem Rathaus zu erfahren war. Es könne sein, dass sich Nutzer zum Beispiel erst über die Nummer ihres Bibliotheksausweises Zugang verschaffen könnten, erklärte ein Mitarbeiter des Presseamtes.