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Marina im Innenhafen ist für Duisburg ein Zuschussgeschäft

Marina im Innenhafen ist für Duisburg ein Zuschussgeschäft

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Foto: WAZ FotoPool
Duisburgs Marina ist ein Zuschussgeschäft: Fast 90.000 € muss die Stadt 2013 wieder zuschießen. 133 Liegeplätze bietet die Marina, und jede Menge Service für Schiffer. Aber allzu begehrt scheint Duisburg bei Touristen zu Wasser und bei Freizeitkapitänen nicht zu sein.

Duisburg. 

Die Kulisse ist chic, kleine Jachten dümpeln an den Stegen. Und mit ein paar Schritten sind die Freizeitkapitäne in der Gastromeile am Innenhafen. Doch Duisburgs Marina ist ein Zuschussgeschäft. Fast 90 000 € muss die Stadt 2013 wieder zuschießen.

Der „große Bruder“, der Duisburger Hafen, öffnet die Tore zu Welt und macht Millionengewinne, die kleine Marina im Innenhafen soll seit ihrer Eröffnung 2001 einen Tourismus-Anker werfen und Bootsurlauber von den Kanälen und vom Rhein in den sicheren Innenhafen locken. 133 Liegeplätze bietet die Marina, dazu Service-Angebote von der Waschmaschine und Dusche bis zur Tankstelle für Sprit und Frischwasser.

Duisburgs Marina ist nicht ausgelastet

Doch ausgelastet ist sie nicht. Bei 336 000 Euro liegen 2013 die Aufwendungen, davon 141 000 € für den Wareneinkauf, vornehmlich für die Anlege-Tankstelle, je rund 89 000 € für Unterhalt und Personal. Die Einnahmen liegen bei 248 000 €, dazu steuert die Tankstelle mit 151 000 € den größten Anteil bei. Knapp 100 000 € kommen durch die Liegegebühren für die Boote in die Kasse. Vor allem die Bootsbesitzer, die ihre kleinen Sportboote oder Freizeit-Jachten im eisfreien Innenhafen überwintern lassen, steuern mit konstant rund 70 000 € als „Dauerlieger“ den größeren Teil der Mieteinnahmen bei.

Anteil der Gastlieger in Duisburg ist eher klein

Eher kleiner ist der Anteil der „Gastlieger“, die denn während der „Schipper-Saison“ von Frühjahr bis Herbst auf den Wasserstraßen unterwegs sind und für einen oder mehrere Tage in Duisburg anlegen.

Allzu begehrt scheint Duisburg also bei den Touristen zu Wasser und bei Freizeitkapitänen nicht zu sein. „Die Nachfrage ist etwas verhalten“, räumt denn auch Carsten Tum, Duisburgs Beigeordneter für die Stadtplanung ein. Das mag auch an der Lage der Marina liegen. Sie ist für Kanal-Kapitäne etwas weit weg vom Schuss, weil der Hafen nur über den Rhein zu erreichen ist. Und der ist schon eine anspruchsvolle „Autobahn“ und nichts für Leichtmatrosen.

Hobbyhafen für Duisburg „richtig und wichtig“

Auch in anderen Revierstädten sind die Marinas nicht unbedingt Erfolgsgeschichten. Dennoch, Tum hält den kleinen Hobby-Hafen für Duisburg für richtig und wichtig und damit den Zuschuss fürs Verlustgeschäft als gut investiertes Geld: „Welche Stadt, wenn nicht Duisburg, sollte hier eine Marina haben?“, meint Tum und sieht in dem Angebot vor allem auch eine Standort- und Imagepflege, um Duisburg als Stadt am Wasser und als Freizeitmetropole zu präsentieren. Zudem: Die Marina gilt als schmuckes, authentisches Beiwerk für den Innenhafen.