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Ab sofort gibt es in Duisburg die Biotonne auf Wunsch

Ab sofort gibt es in Duisburg die Biotonne auf Wunsch

Jörg Leuchter von den Wirtschaftsbetrieben mit den braunen Tonnen für Bio-Abfälle.jpg
Foto: FUNKE Foto Services
Die Duisburger Wirtschaftsbetriebe reagieren auf neue Gesetzeslage und stellen Hauseigentümern jetzt auch stadtweit eine braune Tonne zur Verfügung.

Duisburg. 

Die braune Tonne für Bio-Abfälle kommt, aber niemand wird gezwungen, sie aufzustellen. Wer sie als Hauseigentümer haben will, kann zwischen verschiedenen Größen wählen und sich entscheiden, ob er die Tonnen-Neuheit ganzjährig oder nur zur Gartensaison nutzen will.

Ab sofort kann die Tonne in Braun bestellt werden, und zwar in den Größen 80, 120 und 240 Liter. Kosten: 74, 98 und 166 Euro pro Jahr. Für den Saisonbehälter (April bis Dezember) reduziert sich der Betrag auf 55,50, 73,50 oder 124,50. Geleert wird alle 14 Tage. Die genauen Rahmenbedingungen muss der Stadtrat noch festlegen, danach wollen die Wirtschaftsbetriebe beginnen, für die braune Tonne die Werbetrommel zu rühren.

Gesetz schreibt Verwertung von Biomüll vor

Seit Jahresbeginn ist das neue Bundesgesetz zur Kreislaufwirtschaft in Kraft, das eine bessere Verwertung von Bioabfällen festschreibt. Bis zum Jahr 2021 sollen pro NRW-Bürger 150 Kilogramm biologischer Abfall eingesammelt werden. Damit ist auch geregelt, was in die braune Tonne gehört: Grünabfälle aus dem Garten beispielsweise. Oder organische Küchenabfälle, solange sie nicht zubereitet sind. Roher Kohl: ja. Gekochtes Kohlgemüse: nein. Und: Zitrusfrüchte gehören nicht in den Bio-Abfall.

Wer sich an diese Regeln halte, müsse auch im Sommer keine Geruchsprobleme fürchten, meint Silke Kersken, die Sprecherin der Wirtschaftsbetriebe Duisburg (WBD). Und sie hat auch noch einen Tipp parat: Feuchte Abfälle solle man in Zeitungspapier wickeln oder damit abdecken. Verwertet wird der Wertstoff aus den neuen Tonnen bei einem Kompostierungsunternehmen.

Saubere Entsorgung

Erfahrungen mit der braunen Tonne haben die Wirtschaftsbetriebe bereits seit etlichen Jahren gesammelt. Hauseigentümer in den südlichen Stadtteilen Huckingen, Hüttenheim, Serm, Mündelheim und Ungelsheim konnten bisher bereits die Zusatz-Tonne anfordern. 450 dieser Behälter wurden bisher aufgestellt.

Und mit der Disziplin beim säuberlichen Trennen des Bio-Abfalls vom sonstigen Müll sind die Entsorger sehr zufrieden. Kersken: „Wir haben nur sehr wenig Fehlwürfe festgestellt“.

Überhaupt liege Duisburg schon gut im Rennen bei der Erfassung von Grünabfällen. Einschließlich Laubsammlung, Weihnachtsbaumabfuhr und Anlieferung auf den Recyclinghöfen komme man auf rund 33.000 Tonnen im Jahr oder 68,3 Kilogramm pro Duisburger.

Lohnen sich die Mehrkosten für die Biotonne überhaupt? 

Je nach Stadt schwanken die Gebühren für die Biotonne erheblich. In Duisburg kann die Biotonne in drei verschiedenen Größen bestellt werden (80, 120 und 240 Liter) und wird alle 14 Tage geleert. Wer sie nur zur Gartensaison von April bis Dezember benötigt, zahlt für die 80-Liter-Tonne dann 55,50 Euro statt der Jahresgebühr von 74 Euro, bei einer 120-Liter-Tonne sind es 73,50 statt 98 Euro.

Die entscheidende Frage: Lohnen sich die Mehrkosten überhaupt? Wer einen großen Garten hat, wird froh sein, Laub und Baumschnitt nur bis vor die Haustür statt bis zur Deponie schleppen zu müssen. Alternativ können die Grünabfälle auch weiterhin zu den Recyclinghöfen gebracht werden — und das nach wie vor kostenlos. Wer keinen Garten hat, für den bleibt nur die Trennung der Küchenabfälle vom Hausmüll.

Nur Grundstückseigentümer können die Tonne bestellen

Doch auch dieser Fall kann sich lohnen – muss aber individuell berechnet werden. Denn nach Angaben der Wirtschaftsbetriebe besteht fast die Hälfte des Hausmülls aus Bioabfällen. Wenn diese in eine gesonderte Tonne wandern, reduziert sich gleichzeitig die Restmüllmenge.

Kostenvergleich
Stadt Jahresgebühr
Krefeld 16,44 Euro
Dinslaken 45,00 Euro
Mülheim 79,50 Euro
Duisburg 98,00 Euro
Düsseldorf 105,00 Euro
Oberhausen 146,02 Euro

So lässt sich beim Hausmüll sparen, denn die Biotonne ist erheblich günstiger als die Restmülltonne, laut Wirtschaftsbetrieben zahlen Hauseigentümer für das gleiche Volumen rund die Hälfte weniger. In vielen anderen Städten wird bei Nutzung einer Biotonne die rechnerische Menge für den Restmüll abgesenkt.

Bei Mehrfamilienhäusern sind Mieter ohnehin an die Entscheidung ihres Vermieters gebunden: Die Bestellung einer Biotonne bei den Wirtschaftsbetrieben (persönlich, schriftlich oder über ein Internet-Formular) kann nur über den Grundstückseigentümer erfolgen.