Veröffentlicht inDortmund

Stadt bringt Flüchtlinge bald in Sporthallen unter

Stadt bringt Flüchtlinge bald in Sporthallen unter

Die Stadt Dortmund will erneut Flüchtlinge in Sporthallen unterbringen. Geschlossen sind deshalb ab Montag (3. August) Komplexe im Kreuzviertel, in der Nordstadt und in Aplerbeck. Die Stadt sieht keine andere Möglichkeit aufgrund des anhaltenden Flüchtlings-Zustroms. Die Sportvereine fürchten um ihren Spielbetrieb.

Dortmund. 

Betroffen von der ab Montag geltenden Regelung sind, wie schon zu Beginn des Jahres, die Brügmann-Hallen. Außerdem sollen Flüchtlinge in der Sporthalle des Schulzentrums-Schweizer-Allee in Aplerbeck und in den Hallen des Schulzentrums Kreuzstraße unterkommen. „Der Krisenstab hat keine andere Alternative gesehen. Die Entscheidung ist nicht leicht gefallen“, sagt Stadt-Pressesprecherin Anke Widow.

Jede Woche 115 weitere Flüchtlinge

Zur Zeit gebe es aber keine andere Möglichkeit, die Flüchtlinge unterzubringen. Stand Montag waren 3739 Flüchtlinge in der Stadt untergebracht. Jede Woche werden der Stadt Dortmund rund 115 weitere Menschen zugewiesen, erklärt Widow. „Wir sind in der Verpflichtung, diese Flüchtlinge menschenwürdig unterzubringen.“ Wie lange die Flüchtlinge in den Sporthallen wohnen sollen, sei noch nicht absehbar. „So kurz wie möglich“, sagt Widow.

Betroffen von der Schließung der Sporthallen ist neben dem Schulsport auch der Vereinssport. Basketballer, Handballer und Volleyballer trainieren in den Hallen. Mathias Grasediek, Geschäftsführer des Stadtsportbundes schätzt, dass gut 2000 Sportler pro Woche betroffen sind. „Das ist ein massiver Einschnitt in den Sport dieser Stadt“, sagt er, noch ein wenig geschockt von der Nachricht, die ihn am Donnerstagmittag erreicht hat. „Das ist ein Sachstand, der mehr als überraschend kommt.“

Training kann nicht stattfinden

Grasediek beteuert: „Wir haben großes Verständnis für die Not der Menschen.“ Als die Brügmann-Hallen zu Jahresbeginn schon einmal in Flüchtlings-Unterkünfte umgewandelt wurden, seien die Sportler eng zusammen gerückt. Nun sei aber der Einschnitt noch deutlich größer. Wann und wo die Sportler ihre Meisterschaftsspiele austragen können, daran werde gerade mit Hochdruck gebastelt. Den Trainingsbetrieb werde man wohl gar nicht aufrechterhalten können, sagt Grasediek.

Wie viele Flüchtlinge in den Sporthallen untergebracht werden, wann sie dort einziehen sollen und wie es für die Vereine und Schulen weitergeht, darüber will die Stadt Dortmund am Freitag auf einer Pressekonferenz informieren.

2015-07-30 17:11:00.0