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Im Video – SEK-Einsatz in Dortmund: Passanten riefen Polizei, weil Männer mit Gewehren und langen Bärten in der Innenstadt unterwegs waren

Im Video – SEK-Einsatz in Dortmund: Passanten riefen Polizei, weil Männer mit Gewehren und langen Bärten in der Innenstadt unterwegs waren

Einsatz der Spezial-Einsatzkräfte (SEK).
Einsatz der Spezial-Einsatzkräfte (SEK). Foto: dpa
  • Männer mit „langen Bärten und Gewehren“ haben in der Dortmunder Innenstadt einen SEK-Einsatz ausgelöst
  • Verängstigte Passanten haben daraufhin die Polizei alarmiert
  • Was war passiert? Männer haben ein Rapvideo gedreht – mit Softair-Gewehren
  • Anschließend gab es Kabelbinder an die Handgelenke, eine Anzeige und eine ordentliche Ansage von der Polizei

Dortmund. 

Am Mittwochnachmittag hat es in der Dortmunder Innenstadt einen Polizei-Einsatz mit Beteiligung des SEK gegeben.

Auf Anfrage von DER WESTEN sagte Gunnar Wortmann von der Polizei Dortmund, dass ein szenebekannter Rapper in der Dortmunder Innenstadt ein Musikvideo mit realistisch aussehenden Waffen gedreht hätte.

Jetzt hat sich die Polizei korrigiert. Es war kein Rapper, der ein Musikvideo drehte. Es war alles ganz anders. Die neuen Entwicklungen in dem Fall kannst du hier lesen!

Mit zwei Autos und Waffen durch die Stadt

Der Mann sei mit Bekannten, zwei Autos und Gewehren durch die Stadt gefahren. Daraufhin hat es mehrere Notrufe gegeben, „weil die beteiligten Männer südländisch aussahen und längere Bärte trugen“.

Wortmann spricht in diesem Zusammenhang von einem relativ großen Einsatz, kann aber keine Zahlen beteiligter Polizisten nennen.

SEK hat sich eingeklinkt

Das Spezialeinsatzkommando, ohnehin momentan durch den BVB-Anschlag in Alarmbereitschaft, hätte sich dann in den Einsatz eingeklinkt und die Männer gestoppt.

In einem Video bei Facebook ist zu sehen, dass der Einsatz vor dem Bullet Shop Dortmund stattgefunden hat.

Vor dem Laden an der Lütge-Brück-Straße steht im Video ein orangefarbener Lamborghini Gallardo, dessen Fahrer- und Beifahrertür geöffnet ist.

Drei Männer bekommen Kabelbinder – einer die Anzeige

Unter den Augen zahlreicher Schaulustiger legen dabei Streifenpolizisten mit Beteiligung des SEK mindestens drei Männern Kabelbinder an, während die auf dem Boden liegen.

Ein Mann bekam anschließend einen Platzverweis, eine Anzeige wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz und eine „ordentliche Ansage, wie deplatziert diese Aktion war“, sagt Wortmann.

„Eine solche Aktion ist völlig deplatziert“

„Mann kann sich vorstellen, dass eine solche Aktion gerade nach dem gestrigen Tag (Explosionen am BVB-Mannschaftsbus) völlig deplatziert ist“, sagt Wortmann. „Die Kollegen vor Ort haben gesagt, dass der Rapper Glück hatte, dass die Kollegen vom SEK nicht geschossen haben. Das war kurz vor knapp.“

Die Waffen stellten sich übrigens im Nachhinein als Softair-Waffen heraus. Aber auch das Führen von Softair-Waffen ist in der Öffentlichkeit verboten, wenn sie den Anschein erwecken, echte Waffen zu sein. Man spricht dann von sogenannten Anscheinswaffen.

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