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„Alptraum“ am Dortmunder U geht weiter

„Alptraum“ am Dortmunder U geht weiter

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Foto: Ralf Rottmann
Zehn Millionen Euro wird das Dortmunder U ab 2013 jährlich kosten. Diese Hiobsbotschaft müssen die Ratsmitglieder verdauen. Einige Reaktionen.

Dortmund. 

Zehn Millionen Euro wird das Dortmunder U ab 2013 jährlich kosten. Diese Hiobsbotschaft hat die Stadtverwaltung am Dienstag ausgegeben – und die Ratsmitglieder haben den Schock zu verdauen. Reaktionen aus der Politik:

Von einem „nicht enden wollenden Alptraum für den Haushalt“ sprechen FDP/Bürgerliste, die in ihrer Pressemitteilung nicht mit deutlichen Ansagen geizen. „Es ist ein unverantwortlicher Akt der Selbstüberschätzung alter und neuer Stadtspitzen“, der nun zum „haushaltsrechtlichen Offenbarungseid“ führe, erklärt stellv. Fraktionsvorsitzender Heinz Dingerdissen.

„Hinters Licht geführt“

Dr. Thomas Reinbold (Bürgerliste) spricht gar von einem „Meisterwerk der Inkompetenz“. FDP und Bürgerliste wollen sich für einen Untersuchungsausschuss einsetzen, der prüft, ob die Verwaltung bewusst irreführende Angaben zum U gemacht habe.

Ob sich die Grünen anschließen, kann Dr. Jürgen Brunsing noch nicht sagen. Aber auch er fühlt sich „hinters Licht geführt“: Bei den ursprünglich veranschlagten 3,8 Millionen Euro jährlichen Folgekosten für ein Museums-U sei es Aufgabe der Verwaltung gewesen, zu prüfen, ob das auch für den nun umgesetzten „Nutzungsmix“ ausreiche.

„Das ist eine Mischung aus Inkompetenz und nicht richtig hinschauen“, ärgert sich Brunsing. Er fordert angesichts der hohen Kosten über unbequeme Maßnahmen nachzudenken wie etwa, die Rolltreppen zu wenig frequentierten Zeiten auszuschalten oder das U im Sommer zu schließen.

„Schock“ erst einmal verdauen

Alle Befürchtungen bestätigt sieht Dr. Jürgen Eigenbrod (CDU) durch die Erhöhung der Betriebs-, Miet- und Instandhaltungskosten. Er fühlt sich „in jeder Hinsicht“ getäuscht – zumal seine Fraktion „nie so richtig für das U“ gewesen sei, durch die Begeisterung des damaligen Ministerpräsidenten Rüttgers hineingezwungen worden sei. „Jetzt müssen wir die Kröte schlucken“, kommentiert er die Kosten – und hofft, dass die Investition sich lohnt und die Besucher strömen.

Brigitte Thiel (SPD) muss den „Schock“ der gestiegenen Kosten erst einmal verdauen. „Ich finde es schon erschrecken, dass es so teuer wird.“ Gleichwohl ist sie froh, jetzt endlich verlässliche Zahlen zu haben, mit denen man arbeiten kann. „Jetzt geht das Haus wirklich ans Netz“, so Thiel. „Damit müssen wir jetzt arbeiten. Wir können das U ja nicht abschließen und den Schlüssel wegwerfen.“