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25 000 beim Juicy Beats im Westfalenpark

25 000 beim Juicy Beats im Westfalenpark

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Foto: WAZ FotoPool

Dortmund. Das Juicy Beats hat am Samstag 25 000 Besucher in den Westfalenpark gelockt. Eins der Hauptgesprächsthemen beim Festival: die Loveparade. Aber auch der bittere Beigeschmack konnte die Stimmung nicht verhageln.

Schon am frühen Nachmittag war’s auf dem Festivalgelände proppenvoll. Wo sonst erst gegen Abend die Menschen in den Dortmunder Westfalenpark strömten, wollten viele bei der 15. Auflage von Juicy Beats schon die ersten kleineren Acts sehen. Von den Hauptacts wie Tocotronic, Nouvelle Vague oder den Sternen ganz zu schweigen. Zugegeben: Das Wetter spielte ja auch ganz vortrefflich mit.

So viele Acts gab’s noch nie

Und auch sonst war einiges anders in den den Jahren zuvor: „So viele Act wie dieses Jahr hatten wir noch nie“, bestätigt Mit-Organisator Martin Juhls. Mehr als 500 Künstler mischten das Festival auf – neben Live-Acts auf den Bühnen und Floors auch niederländische Künstler im Container-Dorf „Concrete Playground“. Das Fazit der Organisatoren: „Wir sind sehr zufrieden.“

Um alle positiven Neuerungen in einem Satz abzufeiern: mehr Kassen, mehr Bierstände, mehr Eingänge, weniger Wartezeit, mehr Bühnen und Acts, weniger Gedrängel dank Wellenbrechern vor der Hauptbühne, kein Regen. Ist doch schon mal eine ganze Menge. Zudem, so Juhls, seien im Vorverkauf mehr Karten über den Ladentisch gegangen als sonst – was den Ansturm am Einlass noch mehr entzerrte.

Gedenkminute mit und ohne Schweigen

Nur mit den Gedenkminuten für die Opfer der Loveparade klappte es nicht ganz so wie es sollte – wenn auch die Organisatoren die Sache ein wenig anders sahen. Um 18.45 Uhr ging zwar wie geplant auf allen Bühnen die Musik aus. Aber geschwiegen wurde kaum. Eigentlich änderte sich auf dem weitläufigen Gelände gar nichts. Nur direkt vor der Hauptbühne kam die Schweigeminute überhaupt an – zumal die Worte des Pfarrers der Paulusgemeinde an der Schützenstraße kaum durch den Verstärker drangen. „Die Festivalbesucher haben große Solidarität mit den Opfern gezeigt“, so Juhls. „Danach war das Feiern viel entspannter.“

Die Kondolenzwand, die die Kirchen zusammen mit dem städtischen Jugendamt auf dem Festivalgelände aufgebaut hatten, kam gut an. Von den wenigen unvermeidbaren Schwachsinns-Sprüchen ganz abgesehen. Idioten gibt’s immer. „Hier kommen viele Gespräche zustande – das hatten wir so gar nicht erwartet“, meinte eine evangelische Pfarrerin. Und schon spricht sie der Nächste an: „Ich war auch da, aber zum Glück viel früher. Was sagen die Leute denn so?“ …

Bitterer Beigeschmack – gelöste Stimmung

Aber selbst der bittere Beigeschmack der Loveparade-Tragödie im Hinterkopf – denn kurz daran gedacht hat sicher jeder Festivalbesucher – konnte die Stimmung beim Juicy Beats nicht verhageln. Bis tief in die Nacht ging die Party weiter.