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Viele Bochumer meiden die braune Biotonne zur Müllentsorgung

Viele Bochumer meiden die braune Biotonne zur Müllentsorgung

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Foto: WAZ FotoPool
Bio- und Restmüll sollen ab 2015 bundesweit getrennt gesammelt werden. Die Stadt Bochum will bis Ende des Jahres darüber beraten, wie sie mit der braunen Tonne umgeht. Bei den Bürgern erhält die braune Tonne bei der Müllentsorgung zurzeit kaum Zuspruch.

Bochum. 

Die Biotonne ist bei den Bochumern nicht sonderlich beliebt. Rund 1700 braune Behälter, in denen Küchenabfälle und Grünschnitt gesammelt werden, gibt es derzeit in den Haushalten. Zum Vergleich: In der Stadt stehen mehr als 70 000 Restmülltonnen. „Die Biotonne hat also trotz eines Gebührenanreizes nur eine Anschlussquote von rund 2,5 Prozent“, sagt Jörn Denhard vom Entsorgungsbetrieb USB.

Seit 2004 wird die braune Tonne auf freiwilliger Basis angeboten und alle 14 Tage geleert. Jährlich werden so aber nur zwei Kilogramm Bioabfall von jedem Bochumer gesammelt. Effektiver sind die Wertstoffhöfe, an denen jeder Bürger pro Jahr 48 Kilogramm Grünabfälle abgibt. Das ergibt 50 Kilogramm Biomüll pro Bochumer Einwohner – der NRW-Durchschnitt liegt bei 67 Kilo.

Biomüll ab 2015 getrennt erfasst

Die Landesregierung hat als langfristige Vorgabe sogar 150 Kilogramm pro Jahr und Einwohner im Blick. Ziel ist eine bessere Wiederverwertung des Abfalls, beispielsweise in Biogasanlagen. Auch die Eigenkompostierung soll die Biotonne weiterhin ergänzen.

Ab 2015 sollen Bio- und Restmüll zudem bundesweit getrennt gesammelt werden.
Das heißt aber nicht, dass überall eine verpflichtende Biotonne eingeführt wird, jede Kommune entscheidet selbst, wie sie die Vorgaben von Bund und Land umsetzt.

Die Stadt Bochum prüft derzeit verschiedene Modelle zur getrennten Erfassung der Abfälle und wertet auch die Vorgehensweise in vergleichbaren Kommunen aus.
Da sich bislang noch nirgendwo ein Vorzeigemodell herauskristallisiert habe, warte man bei der Stadt noch ab: „Ein Entscheidungsvorschlag wird voraussichtlich bis Ende bis Ende 2014 den parlamentarischen Gremien vorgelegt.“