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Bochumer Schauspielhaus startet mit Tschechow in Spielzeit

Bochumer Schauspielhaus startet mit Tschechow in Spielzeit

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Foto: Gero Helm / WAZ FotoPool
„Der Kirschgarten“ hat am 5. September Premiere. 20 Neuproduktionen mit insgesamt vier Uraufführungen sind für 2015/16 vorgesehen.

Bochum. 

Im Tana’s stellte Intendant Anselm Weber am Donnerstag den Spielplan für seine sechste Saison vor: Vorgesehen sind 2015/16 20 Neuproduktionen mit insgesamt vier Uraufführungen u. a. von Christoph Nußbaumeder und Lutz Hübner. Neben Weber, Roger Vontobel, Eric de Vroedt und Daniela Löffner werden erstmals Robert Schuster, Marius von Mayenburg, der Choreograph Samir Akika und der ungarische Regisseur Tamás Ascher in Bochum inszenieren.

Doppeltes Premieren-Wochenende

Die neue Spielzeit beginnt mit einem doppelten Premieren-Wochenende am 5./6. und 11./12. September. Geboten wird Tschechows „Der Kirschgarten“ in der Regie des Ungarn Tamás Ascher, der als Tschechow-Experte gilt (Premiere am 5.9.) und die Dramatisierung von Joseph Roths Roman „Hiob“, inszeniert von Lisa Nielebock (Premiere am 6.9.). In der zweiten Eröffnungswoche ist das Musical „Monty Python’s Spamalot“, basierend auf dem Kultfilm „Die Ritter der Kokosnuss“ in der Regie von Komödienspezialist Christian Brey zu sehen (Premiere am 11.9.) sowie die Uraufführung von „Das Fleischwerk“, eine Auftragsarbeit von Christoph Nußbaumeder, Regie Robert Schuster (12.9.), ein Stück, in dem es um die Massentierhaltung und die moderne Fleischproduktion geht.

„Wir haben ein vielfältiges Angebot für alle Generationen und Interessen geplant und werden die zwei kommenden Spielzeiten mit vollem Einsatz für die Fortführung der Idee von einem politisch engagierten Stadttheater nutzen“, betonte der Intendant, der – wie berichtet – 2017 nach Frankfurt wechselt. Die angespannte Finanzlage dürfe nicht dazu führen, künstlerische Qualität aufzugeben.

Viel verspricht sich Weber in dieser Hinsicht von Roger Vontobel, der mit „Rose Bernd“ erneut ein Hauptmann-Drama auf die Bühne bringen, wieder mit Jana Schulz und mit dem international gefragten dänischen Darsteller Olaf Johannessen als Christoph Flamm.

Klassiker von Frisch, Schiller und Kleist

Gleichfalls Klassiker sind Schillers „Don Karlos“ (Regie: Jan Neumann, Premiere 7.11), Kleists „Der zerbrochne Krug“, eingerichtet von Weber mit Dietmar Bär in der Hauptrolle (Premiere 5.12.), Frischs „Stiller“, das Eric de Vroedt in einer Bearbeitung von Reto Finger in Szene setzt (Premiere 2.4.) und Daniela Löffners „Mephisto“ nach dem Roman von Klaus Mann (Premiere: 13.5.). Ein neues Stück von Lutz Hübner mit dem Arbeitstitel „Wunschkinder“ wird Anselm Weber im mai 2016 herausbringen.

Auch die Kooperation mit der Tanzkompagnie Renegade in Residence geht weiter, und als Familienstück wird diesmal Kirsten Boies „Der kleine Ritter Trenk“ in der Regie von Henner Kallmeyer zu sehen sein (Premiere am 29.11.). Das Junge Schauspielhaus hat u.a. das Kindertheater „Däumelinchen“ von H.C. Andersen und das Jugendstück „Co-Starring“ von Theo Fransz zu bieten.