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Opel-Vorstand kann keinem in Bochum „Hoffnung machen“

Opel-Vorstand kann keinem in Bochum „Hoffnung machen“

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Foto: Ingo Otto / WAZ FotoPool

Bochum. 

Neue Erkenntnisse zum Bochumer Opel-Standort gab es nicht in der Sitzung des Wirtschaftsausschusses, wo Opel-Cheflobbyist Volker Hoff beteuerte: „Ich kann keine Hoffnungen machen. Aktuell gibt es noch keine Entscheidungen über Erhalt oder Schließung.“

Was er bestätigte, ist der beabsichtigte Kauf des Geländes in Langendreer, 500 000 Quadratmeter groß. Die Getriebefertigung wolle Opel Ende nächstes Jahres dicht machen. „Wir haben ein Maklerbüro beauftragt, das Areal zu marktüblichen Preisen zu verkaufen.“ Überdies gelte die vertragliche Zusicherung an die Belegschaft, bis 2014 Werk I in Laer zu erhalten; alles andere sei Spekulation. Er echauffierte sich über die anhaltende schlechten Schlagzeilen des Unternehmens, statt über „den 175. Geburtstags des Firmengründers“.

Studie über Automobilstandort Bochum

Opel-Betriebsratschef Rainer Einenkel hielt entgegen, die Gerüchte streute die Konzernleitung in den USA: „Die Angst ist real“, seit Bekanntwerden der Pläne über eine Fertigung des Astra allein im Ausland, „das hätte unmittelbare Auswirkungen, dann stünde Bochum ganz oben auf der Schließungsliste. So kann man mit Menschen nicht umgehen.“ Einenkel riet, die Schließung des Getriebewerks zu überdenken: „Das geht mir zu schnell; es könnte Entscheidungen geben, bei denen es noch gebraucht werden könnte.“ Die Schlüsselfrage sei, ob GM/Opel noch mit Bochum planten: „Dann muss man auch sagen, was hier produziert werden soll.“

Die Hochschule Aachen hat eine Studie über den Automobilstandort Bochum verfasst. Henning Wallentowitz beschrieb verschiedene Szenarien, als Favorit ein „Industriepark“ in Langendreer, wo etwa Elektromotoren und Batterien aufbereitet werden könnten: „Man müsste nur noch jemanden dafür begeistern.“ Dazu, so Wallentowitz, brauchte es die Zusage von GM, dass Werk I erhalten bleibe.

„Die Stadt ist bereit Opel zu unterstützen“

Der Wirtschaftsausschuss formulierte einstimmig eine Stellungnahme zum hiesigen Opelwerk und demonstrierte in dieser Reihe von Appellen auch die Hilflosigkeit lokaler Politik.

Darin heißt es u.a., die Unternehmensführung soll Diskussionen über Werksschließungen beenden, Opel soll sich Märkte in China und Indien erschließen, die Produktpalette soll um andere Marken wie Chevrolet erweitert werden. „Die Stadt ist bereit, Opel auf dem Weg zu einer nachhaltigen Entwicklung zu unterstützen. Dazu gehören auch Maßnahmen der Vermarktung betrieblich nicht mehr benötigter Flächen. Dies setzt eine Standortgarantie voraus.“