Veröffentlicht inBochum

Leseabend in Bochum rückt die Lyrik in den Mittelpunkt

Lesebend in Bochum rückt die Lyrik in den Mittelpunkt

Der Bochumer Schriftsteller Hugo Ernst.jpg
Foto: Ernst
Am 28. April lädt erstmals das Lyrische Terzett in die Buchhandlung Janssen ein. Gedichte aus NRW werden vorgestellt.

Bochum. 

Lyrikbände gehören nicht gerade zu den Bestsellern, gleichwohl behaupten sie eine Nische um überbordenden Literaturbetrieb. Dass es gerade in NRW, im Ruhrgebiet, in Bochum lyrische Stimmen gibt, die es lohnt, gehört zu werden, will ein neues Veranstaltungsformat zeigen. Am 28. April lädt erstmals ein „Lyrisches Terzett“ die Literaturfreunde ein.

Der öffentliche Leseabend in der Buchhandlung Janssen wird von der Liselotte- und Walter-Rauner-Stiftung organisiert, deren Vorstandsmitglieder Volker W. Degener (Vorsitzender) und Werner Streletz hatten die Idee dazu. Ihre Überlegung: Da sich der Literaturbetrieb mehr und mehr auf die gängigen Bestseller konzentriert, bedarf gerade das zarte Pflänzchen der Lyrik der unterstützenden Vermittlung.

Sprache trotzt der Bilderflut

„Ausschließlicher Zweck der Rauner-Stiftung ist die Förderung zeitgenössischer Lyrik in Nordrhein-Westfalen“, erläutert Volker W. Degener. Hier will das Lyrische Terzett ansetzen und mit seinem Abend die zeitgenössische Dichtkunst in den Fokus rücken. Sowohl Degener als auch Streletz, beide ausgewiesene Kenner des Literaturbetriebs, werden Gedichtbände vorstellen, die ihnen in letzter Zeit persönlich zugesagt haben. Das Terzett wird vom Autor dieser Zeilen komplettiert. JBS moderiert den Abend und stellt aktuelle Lyrikbände des Bochumer Schriftstellers Michael Starcke vor, womit auch ein profilierter Autor des Genres aus unserer Stadt zu Ehren kommt.

Das neue Format hat keineswegs die Absicht, aktuelle „Strömungen“ oder „Tendenzen“ der Gegenwarts-Lyrik in NRW freizulegen, und diese quasi wie ein Poster auszustellen. Vielmehr soll anhand ausgewählter Texte exemplarisch gezeigt werden, wie wichtig gerade in heutiger Zeit, in der Sprache mehr und mehr verstümmelt und von einer Bilderflut überrollt wird, die Rückbesinnung auf ihrer eigentlichen Qualitäten ist.

„Gerade die Lyrik bietet mit ihrer unbedingten Präzision des Wortlauts, der Wortwahl und des Wortklangs ein wichtiges Korrektiv zum immer stärkeren Ausbluten des Wortschatzes“, betont Werner Streletz. Das Lyrische Terzett freut sich darauf, nach der Lese- und Vorstellungsrunde mit den interessieren Gästen des Abends ins Gespräch zu kommen.

Mittwoch, 28.4., 19.30 Uhr, Buchhandlung Janssen, Brüderstraße 3 , Eintritt 5 Euro