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Was macht Opel mit der Fläche des Bochumer Werks III in Langendreer?

Gedanken zur Zukunft schließen Opelwerk III mit ein

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Foto: Ingo Otto / WAZ FotoPool
Während es für die Fläche des Opel-Werkes II in Bochum erste Pläne für ein neues Gewerbegebiet gibt, zeichnet sich ab, dass auch das Bochumer Werk III nicht vor Veränderungen gefeit ist, obwohl das Europalager ausgebaut werden soll. Zumal in absehbarer Zeit Flächen im Werk I frei werden.

Bochum. 

Die Gedankenspiele zur Zukunft des Opel-Standortes Bochum beschränken sich nicht mehr nur auf eine Entwicklung der Werksflächen I (72 ha) und II (50 ha), sondern auch Werk III (50 ha) könnte in naher Zukunft zur Vermarktung anstehen. „Wir sollten bei allen Überlegungen nicht vom Ist-Stand ausgehen, sondern ganz neu denken“, sagte Werkssprecher Alexander Bazio der WAZ.

Im Klartext: Sollte das Warenverteilzentrum (Werk III) tatsächlich ausgebaut und modernisiert werden, muss dies nicht zwingend am heutigen Standort passieren. Zumal in absehbarer Zeit Flächen im Werk I frei werden. Bereits Ende nächsten Jahres werden nach Plan letzte Astras (Classic) und Zafiras (Family) in Bochum-Laer vom Band laufen. Das schafft Platz.

„Die haben einen Plan zum Abwickeln, aber nicht zum Entwickeln“

Wie berichtet, verschob General Motors (GM) am Freitag die für Montag angesetzte Verhandlungsrunde zur Zukunft Opels auf Ende dieser Woche. Die IG Metall und Betriebsratschef Rainer Einenkel werten dies als Beleg dafür, dass Opel/GM bis dato keine konkreten Vorschläge für Bochum hat. „Die haben einen Plan zum Abwickeln, aber nicht zum Entwickeln“, so Einenkel.

Opel-Sprecher Bazio verwies indes bei einem Besuch des Werkes II in Bochum-Langendreer immer wieder auf die laufenden Verhandlungen. Das Zukunfts-Szenario für Bochum mit 1000 Opel-Arbeitsplätzen und möglichst vielen Neuansiedlungen, so Bazio, hänge an drei Punkten. Erstens am Termin für das Aus der Autoproduktion (Ende 2014 oder Ende 2016) beziehungsweise der Getriebeproduktion (geplant ist Ende 2013, der Termin ist aber auch Teil der laufenden Gespräche). Zweitens an der Entscheidung zum Erhalt und Ausbau des Europa-Lagers (Werk III) und dem Neuaufbau einer Komponentenfertigung. Und drittens müsse es schnell gelingen, auf ehemaligen Opel-Flächen Dritte anzusiedeln. Opel/GM werde dem nicht im Wege stehen.

Wie berichtet, liegt die Gründung einer Projektgesellschaft zur Sanierung und Entwicklung der Flächen des Werkes II aber auf Eis, weil Opel seine Grundstücke bislang nicht in die Gesellschaft einbringen will. Die Stadt Bochum reagierte und brachte jüngst Bebauungspläne für die Flächen der Werke I und II auf den Weg, um Planungsrecht zu schaffen.

Neue Firmen auf den Parkplatzflächen

Stadtbaurat Ernst Kratzsch legte dem Stadtentwicklungsausschuss dabei erste Zeichnungen vor, wie ein Gewerbegebiet auf Werk II zu erschließen und aufzuteilen wäre. „Am schnellsten könnten wir natürlich auf den Flächen der Parkplätze neue Firmen ansiedeln“, sagte Kratzsch der WAZ. Die Getriebefertigung könnte dabei ungestört weiter laufen.