Veröffentlicht inBochum

Städtische Seniorenheime machten 3,8 Millionen Euro Verlust

Städtische Seniorenheime machten 3,8 Millionen Euro Verlust

Haus Am Glockengarten.jpg
Foto: Dietmar Wäsche / FUNKE Foto Services
3,8 Millionen Euro Verlust für das Jahr 2013. Stadt muss erneut kräftig zubuttern. Neubauten sollen Häuser jetzt attraktiver machen.

Bochum. 

Die wirtschaftliche Entwicklung der vier städtischen Senioren-Einrichtungen bleibt unbefriedigend. Nachdem die Politik den Jahresabschluss 2013 mit einem Fehlbetrag von 3,8 Millionen Euro zur Kenntnis genommen hat, tagte Freitag der Aufsichtsrat. Die Stadt buttert erneut zu. Ein Jahr zuvor gab es noch ein Minus von 5,4 Millionen Euro, für 2014 soll ein Verlust von rund drei Millionen auflaufen. Aufsichtsratsvorsitzender Ernst Steinbach: „Wir haben uns sehr intensiv mit der Frage befasst, wie es weiter gehen soll.“ Dabei stehe das Bekenntnis der Stadt zu den Heimen mit ihren rund 600 Plätzen.

Noch in diesem Monat will die städtische Gesellschaft, in der die Alteneinrichtungen zusammengefasst sind, Zeichen setzen. Für fünf Millionen Euro entsteht Am Glockengarten ein moderner Bau mit 80 Pflegeplätzen. Die werden nach einem hausgemeinschaftlichen Konzept in Einbettzimmern geschaffen. Noch im Februar sollen Bäume auf dem Baugrundstück gefällt werden, im März beginnt der Abriss des leerstehenden Altbaus. Für das bereits abgerissene Altenheim Am Beisenkamp entsteht ebenfalls ein Neubau.

Glasklare Vereinbarung mit der Stadt zum Sparen

Für die nächsten Jahre rechnet Geschäftsführer Wolfgang Sendt weiter mit Verlusten. In seinem Bericht macht er dafür insbesondere die vorhandene Gebäudestruktur verantwortlich. Konkret: In der mit Abstand größten städtischen Einrichtung, dem Haus am Glockengarten, gibt es ähnlich wie in dem lediglich angemieteten Haus an der Grabelohstraße vielfach noch Mehrbettzimmer. Diese würden einfach nicht mehr so stark nachgefragt, was Folgen auf die Auslastung der Häuser habe. Am Glockengarten laufen allein rund 400 000 Euro pro Jahr an unnütz hohen Energiekosten auf.

Laut Steinbach gibt es eine glasklare Vereinbarung zwischen Stadt und der Gesellschaft, bis zum Jahr 2020 eine „schwarze Null“ mit den städtischen Häusern zu schreiben. Der Aufsichtsrat hat bereits konkrete Vorstellungen, wie dies zu erreichen ist, das soll in den Gremien diskutiert werden. Spätestens, wenn das vorläufige Ergebnis für das Jahr 2014 und der Wirtschaftsplan für dieses Jahr vorgelegt wird, würde es Klarheit über den Weg geben.

Ein externer Berater wird in Kürze beauftragt, der gemeinsam mit der Geschäftsführung der Häuser ein Sanierungskonzept erstellen soll. Das letzte Wort darüber hat dann der Rat.