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Bundestagspräsident Lammert spendet seiner Schule Bilder

Bundestagspräsident Lammert spendet seiner Schule Bilder

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Foto: Ingo Otto / FUNKE Foto Services
CDU-Politiker Lammert übergibt dem Neuen Gymnasium 150 Grafiken Bochumer Künstler. Er hat sie über viele Jahre gesammelt. Und er hat noch mehr.

Bochum. 

Es gibt Dinge, die macht man nicht. Zum Beispiel dem Bundestagspräsident den Wunsch abschlagen, Schülerinnen und Schüler höchstselbst am Klavier zu begleiten. Natürlich trat Musiklehrer Klaus Langrock zur Seite, durfte Norbert Lammert am Freitagmorgen im Neuen Gymnasium natürlich den Platz am Klavier einnehmen. So spielte er selbst als Unterstützung des Unterstufenchores seine Begrüßung in Form eines Weihnachtsliedes. Was irgendwie dann auch wieder passte. Schließlich war er in seine Heimatstadt gekommen, um der Schule einige „seiner“ Bilder offiziell zu übergeben.

„Es muss jetzt aber keiner Angst haben, dass ich daheim nur noch auf kahle Wände blicke“, sagte er beim Rundgang. „Ich bin ein Kunstfreund, habe auch etliche großformatige Bilder. Die Bilder, die Grafiken, die ich dem Neuen Gymnasium zur Verfügung stelle, sind allesamt aus dem Bochumer Künstlerkalender. Ich kaufe ihn seit Mitte der siebziger Jahre.“ Damit hat er fast 500 Grafiken Bochumer Künstler. Genug also, um möglicherweise auch andere Bochumer Schulen damit zu schmücken. Das aber ist nicht vorgesehen.

„Spannende, aktive und dynamische Bilder“

„Dass ich die 150 Grafiken dem Neuen Gymnasium schenke, kommt ja nicht von ungefähr“, sagte Lammert. „Ich habe am Gymnasium am Ostring Abitur gemacht. Das Neue Gymnasium ist im weiteren Sinne also meine Schule. Es gibt da eine alte Verbundenheit. Ein bisschen ist es auch eine kleine Demonstration gegen die Verbitterung mancher Menschen, dass aus zwei Gymnasien, der Albert-Einstein-Schule und dem Gymnasium am Ostring, nun eine Schule geworden ist. Ich war seinerzeit gegen die Zusammenlegung. Aber irgendwann muss man getroffene Entscheidungen akzeptieren.“ Der Präsident macht seinen Frieden.

Kunstlehrer Dieter Ostkamp und auch einige der Schülerinnen und Schüler, die die Grafiken ausgesucht und gerahmt haben, sind da etwas mehr auf Krawall gebürstet. Sie finden ihre Schule gut, die Spendenaktion toll. Akzeptieren aber wollen sie nicht, dass die gerahmten Grafiken aus feuerpolizeilichen Gründen nicht in den weiten, bogenförmigen Fluren aufgehängt werden dürfen. „Das ist nur schwer nachzuvollziehen“, sagt Ostkamp, der gerne auch mit bunten Werken der Schüler die „weiße Schule“ gestalten würde. „Wir dürfen ja noch nicht einmal Pflanzen aufstellen“, sagte Lilli Gehrke (18). „Da hat der Architekt gesagt, dass sie nicht ins Konzept passen.“ Bei den Bildern haben die Schüler im Kunstunterricht dennoch versucht, wie Evelyn Kosmowski (19) sagt, „spannende, aktive und dynamische Bilder auszusuchen“.

Die Bilder finden sich, wie Schulleiter Oliver Bauer feststellt, „in Räumen wieder, in denen sich die Schüler regelmäßig aufhalten“. Das Neue Gymnasium hat nun also auch neue Kunsträume.