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Bochumer Kinder müssen im Dunkeln zur Schule gehen

Bochumer Kinder müssen im Dunkeln zur Schule gehen

Straßenbeleuchtungen an der Querenburger Straße.jpg
Foto: Dietmar Wäsche / FUNKE Foto Serv
Die Straßenlichter etwa an der Querenburger Straße schalten sich zu früh aus. Änderungen sind nach Angaben der Stadt Bochum kurzfristig unmöglich.

Bochum. 

Warum werden Straßenbeleuchtungen ausgeschaltet, obwohl es noch dunkel ist, fragt sich WAZ-Leser Holger Blanke. Ihm ist aufgefallen, dass die Straßenlaternen an der Schillerschule, Querenburger Straße, bereits um 7.45 Uhr nicht mehr leuchten – trotz Dunkelheit. „Das ist schlecht, da zu der Zeit noch viele Schüler unterwegs sind, und für die Autofahrer schlecht zu erkennen sind.“ Sein Vorschlag: Vielleicht könne man mit dem Abschalten warten bis alle Kinder in der Schule sind und die Laternen bis 8.15 Uhr anlassen.

Politischer Willen nötig

Das ist nach Angaben der Stadt allerdings nicht ganz so einfach. „Die Schaltzeiten der Straßenbeleuchtungen sind durch parlamentarische Beschlüsse festgelegt“, erklärt Stadtsprecher Oliver Trappe. Zuletzt sei ein Beschluss im Februar 1996 gefallen, damals durch den Haupt- und Finanzausschuss. „Man bräuchte den politischen Willen, um hier wieder Änderungen vorzunehmen.“

Einen solchen Willen zu generieren, erscheint in Zeiten des verschuldeten Kommunalhaushaltes allerdings äußerst unrealistisch: 1996 wurde festgelegt dass die Straßenbeleuchtung frühestens gegen 16.30 Uhr eingeschaltet und spätestens gegen 8 Uhr ausgeschaltet wird. Durch diesen streng geregelten Rahmen für die Brennstunden sollten vor allem Kosten für Strom und Unterhalt reduziert werden.

In dem Zeitfenster zwischen 16.30 und 8 Uhr morgens werde dann jahreszeitlich variiert. „ausgehend vom Tageslicht, das die Laternen per Fühler erfasst“ – also ganz automatisch. Von April bis Oktober ist die Empfindlichkeit der Sensoren geringer. Dann werden sie grundsätzlich später eingeschaltet.