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Eröffnung von Mongo's und 4630 KULT beleben die Gastro-Szene in Bochum

Neueröffnungen beleben Bochums Gastro-Szene

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Foto: WAZ FotoPool
Neben Köln, Frankfurt, München und Dortmund bekommt auch Bochum eine Mongo’s-Filiale. Und auch sonst tut sich sehr viel in der Gastronomie-Szene der Stadt. Neue Läden bringen Belebung mit sich.

Bochum. 

Im Bermuda-Dreieck sind sie stolz auf die branchenunüblich geringe Fluktuation. „Gastronomen, die einmal hier sind, bleiben in der Regel“, weiß Quartiermanagerin Anja Heinemann. Doch Wechsel können Belebung, Innovation bewirken. So wie am Engelbertbrunnen. Dort geht’s zurück in die Zukunft.

„Systemgastronomie hat die ,ehrliche’ Gastronomie nahezu verdrängt“

„4630 KULT“: Die Reminiszenz an die alte Bochumer Postleitzahl versteht Falk Hoffmann als Programm für „eine Location, wie sie hier in dieser Form noch nicht existiert“. Mit Helmut „Manusch“ Schwalm – gleichfalls Bochumer Urgestein – baut er die ehemalige Spielhalle an der Kortumstraße 15 seit Januar zu einem Lokal um, das er als „Mischung aus Live-Musik-Halle, Tanzfläche und Kneipe/Barbetrieb“ bezeichnet.

Zielgruppe sind ausdrücklich auch Besucher jenseits der 30. Wichtig ist dem langjährigen Riff-Betriebsleiter ein authentisches, typisches Ambiente abseits der Dutzendware. „Die Systemgastronomie hat die ,ehrliche’ Gastronomie nahezu aus dem Stadtbild verdrängt. Überall buhlt man um junge Leute zwischen 18 und 25 Jahren. Überall bekommt man die gleichen Cocktails, hört dieselbe Musik und versucht, durch Happy-Hour-Preise den Mitbewerbern das Wasser abzugraben.“

Das „4630 Kult“ umfasst 400 qm. Eröffnung ist am 1. April. Zum Auftakt spielen „Gramercy Rd feat Lothair Eaton“. Etwas länger dürfte es mit der Wiederbelebung des einstigen „Hooters“ dauern. Im Sommer 2010 hatten sich die vollbusigen „Hooters-Girls“ nach zweieinhalb Jahren von der Kortumstraße verabschiedet. „Darüber war und ist hier niemand wirklich traurig. 18-Jährige in Stützstrumpfhosen braucht kein Mensch“, lästert Anja Heinemann. Um so mehr freut sie sich auf den baldigen Neustart. Wie es heißt, plant Christoph Wefers, Chef der „Café Extrablatt“-Gruppe, eine Bar und Abend-Lounge.Related content

Exotischen Genüsse von Krokodil bis Känguru

Als Gewinn für die gesamte Innenstadt wird die Ansiedlung des „Mongo’s“-Restaurants in der Stadtbadgalerie gewertet. 1998 hatten der aus Bochum stammende Christian Blech und der Velberter Spiridon Soukas in Essen ihr erstes Lokal eröffnet. Das Konzept ist zigfach kopiert worden: Die Gäste stellen sich ihre rohen Speisen an einem Büfett selbst zusammen. Die Mahlzeiten werden inmitten des Gastraums („Front Cooking“) zubereitet und an den Tischen serviert. Das „Mongo’s“ trumpft dabei mit so exotischen Genüssen wie Krokodil, Känguru, Antilope oder Papageienfisch auf. Der Mix kommt an: In Bochum entsteht mit einem Invest von 800.000 Euro das u.a. nach Dortmund, Köln, Frankfurt und München zehnte „Mongo’s“. Mit 170 Plätzen auf 500 qm ist es das größte Lokal der Kette.

Eröffnung ist Mitte April. Sobald es das Wetter zulässt, wird es auch eine Außengastronomie mit weiteren 100 Plätzen geben. 35 Köche und Servicekräfte finden Arbeit. Spiridon Soukas zeigte sich im WAZ-Gespräch überzeugt, dass der Standort Bochum funktionieren werde: „Wir haben online bereits 1000 Vorreservierungen erhalten.“ Das wiederum freut auch Anja Heinemann. Sie und ihre Partner wissen: Viele „Mongolen“ werden nach Krokodil und Känguru im Bermuda-Dreieck aus- und untergehen.