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Von Franca bis Didi – die 11 größten Transfer-Pannen

Von Franca bis Didi – die 11 größten Transfer-Pannen

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Foto: Imago
Als der Brasilianer Franca in Hannover eintraf, wunderte sich Trainer Mirko Slomka. Franca ist deutlich kleiner als erwartet. Schon vorher gab es etliche Transfer-Pannen. Wir haben die elf größten gesammelt – von van der Vaart bis Didi.

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Die Transfer-Pannen in Textform 

Rafael van der Vaart: Im Sommer 2007 wollte HSV-Kapitän Rafael van der Vaart unbedingt zum FC Valencia wechseln. Van der Vaart ließ sich sogar schon mit Valencia-Trikot fotografieren, um den HSV zu provozieren. „Ich werde vor dem 1. September da sein“, versprach van der Vaart den Fans des FC Valencia. Weil sich die Hamburger aber weigerten, ihren besten Spieler zu verkaufen, blieb van der Vaart beim HSV. Er spielte sogar eine gute Saison, erzielte zwölf Tore in 29 Spielen. Am Ende der Saison wechselte er aber doch nach Spanien. Aber nicht nach Valencia, sondern zu Real Madrid.

Eric Maxim Choupo-Moting: Gerne wäre Eric Maxim Choupo-Moting in der Winterpause der Saison 2010/2011 vom Hamburger SV zum 1. FC Köln gewechselt. Choupo-Moting hatte den Vertrag am letzten Tag der Transferperiode bereits unterschrieben – der Kontrakt musste nur noch an den DFB gefaxt werden. Die Kölner schickten das Fax aber erst am 18.06 Uhr an den DFB. Dort traf es erst um 18.14 Uhr ein – 14 Minuten nach Ablauf der Frist. Der Wechsel platzte.

Valdas Ivanauskas: Im Jahr 1997 hätte der VfL Wolfsburg gern den Hamburger Valdas Ivanauskas verpflichtet. Während Ivanauskas im Probetraining überzeugte, schaute sich Frau Beatrix ein bisschen in der Stadt um. Das ernüchternde Ergebnis: „Valdas, ich kann in dieser Stadt nicht leben“, sagte Beatrix zu ihrem Mann. Der sagte ab und betrat Wolfsburg – so kündigte er es 1997 jedenfalls an – nie wieder.

Franca: Hannovers Manager Jörg Schmadtke schwärmte von Wintereinkauf Wellington Wildhy Muniz dos Santos, genannt Franca. 1,90 Meter sei der Brasilianer groß, verkündete Schmadtke. Als Franca dann tatsächlich in Hannover eintraf, erschrak der 1,87 Meter große Trainer Mirko Slomka. Franca ist deutlich kleiner – 1,82 Meter.

Andreas Köpke: Bei der Fußball-Europameisterschaft 1996 gewann Deutschland auch den Titel, weil Torwart Andreas Köpke fast alles hielt. Köpke – zum Zeitpunkt der EM nach dem Abstieg mit Frankfurt vereinslos – unterschrieb einen Vertrag beim VfB Stuttgart. Nur kurze Zeit nach der Unterschrift bekam Köpke ein Angebot des FC Barcelona und entschied sich für den spanischen Spitzenklub. Das war ein Fehler. Barcelona zog eine Ausstiegsklausel und holte Portugals Nationalkeeper Vitor Baia. Köpke stand auf der Straße und wechselte schließlich zu Olympique Marseille.

Rabah Madjer: Mit der Hacke verpasste der algerische Stürmer Rabah Madjer dem FC Bayern eine empfindliche Niederlage. Im Champions-League-Finale 1987 erzielte Madjer im Finale des Europapokals der Landesmeister das Siegtor zum 2:1 für den FC Porto. Die Bayern wollten den trickreichen Torjäger sofort verpflichten, verhandelten intensiv und fotografierten Madjer bereits in Bayern-Trikot und Lederhose. Doch im letzten Moment platzte der Transfer. Geblieben sind das Hackentor und einige schicke Bilder.

Klaas-Jan Huntelaar / Lass Diarra: Eigentlich eine tolle Idee. In der Winterpause 2008/2009 verpflichtete Real Madrid Klaas-Jan Huntelaar und Lass Diarra und untermauerte Titelambitionen – in der Primera Division und in der Champions League. Doch eins hatten die Verantwortlichen übersehen: Weil Diarra und Huntelaar in der Hinrunde in der Europa League spielten, durfte nur einer von beiden für die Champions League nachgemeldet werden. Trainer Juande Ramos entschied sich für Diarra – und das war falsch. Im Achtelfinale scheiterte Real Madrid kläglich am FC Liverpool. Das Hinspiel verlor Real mit 0:1, das Rückspiel sogar mit 0:4.

Didi: Beim VfB Stuttgart klopften sich im Sommer 1999 alle auf die Schulter. Trainer, Sportdirektor, Fans: Es war den Schwaben tatsächlich gelungen, den talentierten Brasilianer Didi von Portuguesa São Paulo nach Stuttgart zu holen. Dafür hatten die Stuttgarter tief in ihre Vereinskasse gegriffen und 3,5 Millionen Mark gezahlt. Was die Stuttgarter nicht diagnostizierten: Didi kam mit einem Knieschaden an den Neckar. „Wir wurden getäuscht. Didi hat uns verschwiegen, dass sein Innenmeniskus und das vordere Kreuzband im linken Knie fast vollständig fehlen“, klagte VfB-Sportdirektor Karl-Heinz Förster. Didi bestritt nur zwei Spiele.

Abedi Pele: Da staunte die Fußball-Legende aus Ghana nicht schlecht: Im Herbst seiner Fußball-Karriere, mit 32, bekam er doch tatsächlich ein Angebot aus München. Das erzählte ihm sein Berater – und Abedi Pele dachte natürlich an den großen FC Bayern. Weit gefehlt. Als Pele in München eintraf, sollte er ein blaues Trikot anziehen, denn der Lokalrivale 1860 hatte um den Spielmacher gebuhlt. Pele unterschrieb trotzdem und blieb zwei Jahre bei den Löwen.

Horst Hrubesch: 1978 wollte Horst Hrubesch Rot-Weiss Essen verlassen und in die Bundesliga wechseln. Angebote gab es genug für den Mittelstürmer. Hrubesch entschied sich für Eintracht Frankfurt. „Die Verkündung“, erzählte Hrubesch später in einem Interview, „sollte nach den Aufstiegsspielen mit Essen folgen. Als ich mit meiner Frau damals von den Verhandlungen zurückfuhr, hörte ich plötzlich im Autoradio die Meldung über meinen Wechsel. Ich bin sofort bei der nächsten Raststätte rausgefahren, habe in Frankfurt angerufen und denen gesagt, dass ich nie im Leben für sie spielen werde.“ Daraufhin wechselte Hrubesch zum Hamburger SV. Der HSV feierte mit Hrubesch zwei Meistertitel – Eintracht Frankfurt ging leer aus.

Ailton: Beim MSV Duisburg spielte Ailton noch einmal in der Bundesliga. Seine Vereine danach: Metalurh Donezk, SCR Altach, Campinense Clube, Chongqing Lifan, KFC Uerdingen 05, FC Oberneuland, Rio Branco EC und Hassia Bingen. Es ist unmöglich, alle Geschichten rund um Ailtons Vereinswechsel zu erzählen.