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Wettskandal in der Bundesliga? Drei Schiris sollen Spiele verschoben haben

Wettskandal in der Bundesliga? Drei Schiris sollen Spiele verschoben haben

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Der Fall Robert Hoyzer sorgte 2005 für großes Aufsehen. Foto: imago
  • Studie erkennt ein auffälliges Muster bei Wetteinsätzen in der Bundesliga
  • Drei Schiedsrichter stehen unter Korruptionsverdacht
  • Der DFB kommentiert die Ergebnisse

Der Fall Robert Hoyzer erschütterte im Jahr 2005 die deutsche Fußballwelt. Trotzdem atmeten danach alle auf. Die Bundesliga ist sauber! Schließlich verschob Ex-Schiri Robert Hoyzer „nur“ Spiele im DFB-Pokal und der zweiten Liga.

Doch wie das WDR-Magazin „Sport Inside“ berichtet, droht jetzt auch der Bundesliga ein Wettskandal. Danach stehen drei Schiedsrichter im Verdacht, regelmäßig Spiele verschoben zu haben.

Wissenschaftliche Studie

Der Sender bezieht sich auf die Ergebnisse einer Studie der Universitäten aus Bielefeld, Pennsylvanie und West Virginia. Die Wissenschaftler analysierten die Wetteinsätze beim englischen Wett-Anbieter „Betfair“ bei 1.251 Bundesliga-Partien zwischen 2010 und 2015.

Laut der Studie gibt es einen deutlichen Zusammenhang zwischen der Höhe der Wetteinsätze und der Schiedsrichter-Ansetzung in der Bundesliga.

Hier kannst du die komplette Studie nachlesen.

„Zufall nahezu ausgeschlossen“

Die Forscher fanden ein Muster heraus. Danach sollen immer wieder auffällig hohe Einsätze bei „Über-Tor-Wetten“ bei den namentlich nicht genannten geboten worden sein. Bei diesen Wetten geht es um die Anzahl der Tore, also ob weniger oder mehr als 2,5 Treffer in einer Partie erzielt werden.

Dass es sich um einen Zufall handelt, sei „nahezu ausgeschlossen.“ Das sagt der Sachverständige Dr. Markus Knasmüller gegenüber dem WDR.

Für Experten gelten Torwetten als einfachste Möglichkeit, im Fußball gezielt zu manipulieren, da keine bestimmte Mannschaft gewinnen muss.

Studie kein Beweis

Ob tatsächlich manipuliert wurde, kann die Studie trotz der Auffälligkeiten nicht nachweisen.

„Aber man beobachtet statistische Eigenschaften, die man auch erwarten würde, falls es Wettbetrug gäbe“, sagte Christian Deutscher von der Universität Bielefeld als Mitautor der Studie dem WDR.

DFB reagiert gelassen

Der DFB nehme „jeden Hinweis sehr ernst“, sieht aber zunächst keinen Handlungsbedarf. Der Verband verwies auf die Zusammenarbeit mit dem Wettüberwachungs-Spezialisten „Sportradar“ seit den Vorfällen um Schiedsrichter Robert Hoyzer im Jahr 2005.

Seitdem sei keine Partie in der Bundesliga oder 2. Bundesliga mehr als manipulationsverdächtig eingestuft worden, erklärte der Verband. (dpa/ak)

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