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Schalke-Torwartlegende Norbert Nigbur sieht Ralf Fährmann auf DFB-Niveau

Schalke-Torwartlegende Nigbur sieht Fährmann auf DFB-Niveau

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Foto: firo
Würde es nach Norbert Nigbur gehen, stände Schalke-Torwart Ralf Fährmann im Aufgebot der Nationalmannschaft. Er sei konstanter als seine Kollegen.

Gelsenkirchen. 

Norbert Nigbur, Torwart der Schalker Jahrhundert-Elf, sieht seinen königsblauen Erben Ralf Fährmann konstanter als Bernd Leno, Marc André ter Stegen und Kevin Trapp. Doch die haben beim Kampf um einen Platz hinter Manuel Neuer, Nummer eins der deutschen Nationalmannschaft, die Nase vorn.

Norbert Nigbur, fühlen Sie sich mit dem Blick auf das Schicksal von Ralf Fährmann an Ihre eigene Vergangenheit erinnert?

Norbert Nigbur: „Nur bedingt. Ich denke, wenn ein Torhüter heute 18 Mal in einer Saison zu Null spielen und als absoluter Elfmeter-Töter gelten würde, dann würde der heute auch seine Länderspiele machen. Meine damalige Leistung stand außer Frage, an Bayerns Torwart Sepp Maier war aber kein Vorbeikommen. Das ist dann doch eine Parallele zur aktuellen Situation.“


Wie beurteilen Sie denn den Kampf um die Plätze hinter Manuel Neuer, der die unangefochtene Nummer eins ist?

Nigbur: „Da sehe ich keine klare Hierarchie. Ich finde nicht, dass sich Marc André ter Stegen, Kevin Trapp, Bernd Leno oder auch Ron-Robert Zieler im Vergleich zu Ralf Fährmann aufdrängen. Im Gegenteil: da ist Fährmann doch noch der Konstanteste.“

Schalkes Torhüter wäre also gut genug für die Nationalmannschaft?

Nigbur: „Ein klares Ja. Bei Schalke machen es ihm seine Vorderleute auch nicht gerade einfach. Würde Fährmann aber bei einem absoluten Topklub wie Barcelona oder auch Bayern München spielen, dann würde er sogar an Neuers Thron kratzen.“


Spielt bei der Auswahl eine Rolle, dass alle anderen Torhüter in der Champions League spielen, Fährmann aber nicht?

Nigbur: „Ich weiß nicht, eigentlich sollte das keine Rolle spielen und nur die reine Leistung zählen. Der Torwart kann ja nichts dafür, wenn die ganze Mannschaft nicht gut genug ist, um da mitzuspielen.“


Können Sie Ralf Fährmann einen Rat geben? Kann er sich noch verbessern?

Nigbur: „Wir kennen uns persönlich und haben schon einmal darüber gesprochen. Ich habe ihm gesagt, dass er weiter hart an sich arbeiten soll, dann wird er auch seine Chance bekommen. Jeder Spieler kann sich verbessern. Da sollte man sich immer weiterentwickeln und zum Beispiel im Training immer wieder neue Reize setzen.“


Muss er vielleicht auch seine Ansprüche deutlicher formulieren?

Nigbur: „Nein, das ist nicht seine Aufgabe. Da ist sein Verein gefragt. Ich finde schon, dass Schalkes Verantwortliche sich da noch deutlicher für ihn stark machen sollten. Das läuft bei den Bayern auch anders, das Wort von Karl-Heinz Rummenigge oder Uli Hoeneß hat beim DFB ein ganz anderes Gewicht.“