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Polizei durchsucht Vereinsheim der Schalke-Ultras „Hugos“

Polizei durchsucht Vereinsheim der Schalke-Ultras „Hugos“

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Schalke vs. Frankfurt Foto: Sebastian Konopka / WAZ FotoPool
Nach den Ausschreitungen zwischen Fans des FC Schalke 04 und Anhängern von Hertha BSC Berlin im Oktober hat die Polizei das Vereinsheim der Ultragruppe „Hugos“ in Gelsenkirchen durchsucht. Die Beamten haben unter anderem Datenträger beschlagnahmt. Diese seien aber noch nicht ausgewertet.

Gelsenkirchen. 

Nach dem Sieg des FC Schalke 04 gegen Hertha BSC Berlin am 18. Oktober war es am Gelsenkirchener Hauptbahnhof zu einer Massenschlägerei zwischen einigen Anhängern beider Klubs gekommen. Die Polizei berichtete, dass die Einsatzhundertschaft von etwa 60 bis 70 Schalke-Fans ohne erkennbaren Grund angegriffen worden sei. Gleichzeitig traf der Buskonvoi, der einen Teil der Berliner Gästefans zum wartenden Sonderzug brachte, am Ort des Geschehens ein. Die beiden Fanlager gingen aufeinander los.

Die Gelsenkirchener Polizei, die nach eigenen Aussagen mit ausreichend Kräften vor Ort war, geriet zwischen die Fronten und setzte Pfefferspray ein, um die prügelnde Masse auseinander zu treiben. Bei der Auseinandersetzung wurden zwölf Beamte verletzt. Drei von ihnen mussten ihre Verletzungen im Krankenhaus ärztlich versorgen lassen.

Datenmaterial noch nicht ausgewertet

Eine Ermittlungskommission ermittelt seither wegen gefährlicher Körperverletzung und Landfriedensbruch. Am Mittwoch erklärten die Polizei in Gelsenkirchen und die Staatsanwaltschaft Essen in einer gemeinsamen Presseerklärung, dass vor dem Spiel Schalke gegen Augsburg Polizisten das Vereinsheim der „Problemfan-Gruppierung Hugos“ durchsucht haben.

Ziel der Durchsuchung sei gewesen, Beweismaterial zu finden, das zur Identifizierung der Täter beitragen könnte. Die Beamten beschlagnahmten unter anderem „Datenmaterial“. Wobei es sich konkret handelt, konnte die Staatsanwaltschaft auf Nachfrage nicht beantworten: „Es ist noch nicht gesichtet.“ Die Auswertung könne lange dauern, hieß es nur.

Außerdem wurde ein verbotener Gegenstand nach dem Waffengesetz, weiteres Schlagwerkzeug, Vermummungsmaterial und Rauschgift (Amphetamin und Marihuana) sichergestellt. (sat)