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Hut ab vor so viel Einsatz – großer Respekt für Gewinner des NRZ-Solidaritätspreises

Hut ab! Großer Respekt für Gewinner des Solidaritätspreises

3000 Menschen zollen den Gewinnern beim Solidaritätspreis der NRZ und der Freddy-Fischer-Stiftung ihren Respekt. Denn sie machen den Sport erst möglich.

An Rhein und Ruhr. 

Dass sie eine echte Judomeisterin ist, im Zweikampf den schwarzen Gürtel tragen darf – ja, das ist Gertrude Feldhaus wahrlich nicht anzusehen. Die Essenerin Anfang 60 wirkt ruhig und besonnen. Seit über 30 Jahren trainiert sie bei der Lebenshilfe geistig behinderte Menschen in ih­rer Freizeit. Ehrenamtlich versteht sich. Und ist damit ein großes Vorbild für die Gesellschaft – so wie alle Gewinner des zweiten Solidaritätspreises der NRZ und der Freddy-Fischer-Stiftung. Am Sonntagnachmittag wurde er im Stadion Essen verliehen.

Um 15 Uhr soll das Benefiz-Derby zwischen den zwei Fußballclubs Rot-Weiss Essen und Essener Turnerbund Schwarz-Weiß losgehen. Doch der Anpfiff ertönt diesmal etwas später, die Kicker müssen sich gedulden. Denn erst sind die Preisträger an der Reihe, sind ihr Engagement und ihre Leistung zu würdigen. Sie sind die „guten Seelen“ im Sportvereinen, sagt Stifter Freddy Fischer.

Ohne ehrenamtlich tätige Trainer, Betreuer, Helfer, Trikotwäscher, Zeug- und Platzwarte ginge im Sport vieles nicht, sagt Fischer. Gemeinsam mit Michael Passon, Leiter der NRZ-Lokalredaktion in Moers sowie Organisator beim Solidaritätspreis, stellt er die ersten fünf Gewinner auf dem Rasen vor.

„Ohne Ehrenamtliche läuft nichts in den Sportvereinen“

Die Haupttribüne ist ausverkauft. Gut 3000 Stadiongäste applaudieren den Geehrten zu und zollen ihnen damit Lob und Anerkennung. „Denn sie leisten großartige Arbeit und stehen hier nur stellvertretend für so viele andere, die sich in ihren Vereinen engagieren“, betont Passon. Denjenigen zu Ehren, die etliche Stunden ihrer Freizeit opfern, damit die Freizeit anderer schöner und lebenswerter wird, das kommt an im Stadion. „Ohne Ehrenamtliche läuft nichts in den Sportvereinen, gar nichts“, sagt Theodor Nieland, Vorsitzender des Stadtsportbunds Isselburg im Kreis Borken.

Er hat fünf Männer vorgeschlagen, die er nicht missen will, die Platzwarte von Isselburg: Alfons Reyering (SV Werth), Stefan Tekaat (1. FC Heelden), Heinrich Schmeink (SUS Isselburg), Eduard Kreyenbrink (TC Isselburg) und Johannes Gasseling (SC Westfalia) – gemeinsam belegen sie den Platz eins beim Solidaritätspreis.

Trainer möchte Blue Tigers zu Paralympics nach Rio de Janeiro bringen

Die fünf Männer mähen und bewässern den Rasen, sorgen für Ordnung auf ihrem Platz und sind immer dann zur Stelle, wenn Not am Mann ist. Und wenn sich Maulwürfe über Nacht mal wieder am satten Grün zu schaffen gemacht haben.

„Menschen wie ihnen möchten wir ein Gesicht geben“, betont Passon, der mit Freddy Fischer die Essenerin Alicia Wolbeck und Thomas Karpen aus Moers auszeichnet. „Und Alexandros Christoudas aus Oberhausen, Trainer der Blue Tigers, einer Behindertenmannschaft, der sich zum Ziel gesetzt hat, sie nach Rio zu bringen, zu den Paralympics. Sie sind auf einem guten Weg“, so Fischer. Das verdiene seinen „größten Respekt“.