Veröffentlicht inFussball

Rote Karte für Bibiana Steinhaus

Rote Karte für Bibiana Steinhaus

imago07861795m.jpg
Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus wird wohl auch in der kommenden Saison nicht in der Bundesliga pfeifen dürfen. Anscheinend waren die zuletzt gezeigten Leistungen der 32-Jährigen der Liga, dem DFB und der Schiedsrichter-Kommission nicht gut genug.

Frankfurt/Main. 

Rote Karte für Bibiana Steinhaus: Der einzigen deutschen WM-Schiedsrichterin bleibt der Aufstieg in die Bundesliga nach SID-Informationen vorerst verwehrt. Steinhaus wird auch in der kommenden Saison nur in der 2. Fußball-Bundesliga pfeifen. Anscheinend waren die zuletzt gezeigten Leistungen der 32-Jährigen der Liga, dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) und der Schiedsrichter-Kommission nicht gut genug, um sie auf die Liste für die Bundesliga zu setzen, die am Freitag dem DFB-Präsidium vorgelegt wird.

Das Gremium wird in der DFB-Zentrale die Entscheidung über die Schiedsrichter für die kommende Saison treffen. Zuvor soll sich bereits unter anderem auch der Schiedsrichterausschuss-Vorsitzende Herbert Fandel gegen den Aufstieg von Steinhaus ausgesprochen haben. Die DFB-Vizepräsidentin Hannelore Ratzeburg und WM-OK-Präsidentin Steffi Jones hatten für Steinhaus plädiert – aber die Bundesliga bleibt Männersache. Steinhaus wäre die erste Frau, die ein Bundesliga-Spiel leiten darf.

DFL-Chef Christian Seifert, auch Mitglied im DFB-Präsidium, hatte sich am Dienstag bei der Spielplan-Präsentation in Frankfurt zurückhaltend zum Thema geäußert. Seifert betonte aber zumindest, eine Frauen-Quote solle nicht zu Lasten des Leistungsprinzips gehen. „Es wird einen Vorschlag der Schiedsrichter-Kommission geben. Offen gestanden ist mir völlig egal, welches Geschlecht die Bundesliga-Schiedsrichter haben. Wenn es eine Frau gibt, die sich aufdrängt, dann finde ich das gut. Hauptsache, es wird vernünftig gepfiffen“, sagte Seifert.

Zuletzt hatte Steinhaus immer mehr Fürsprache für einen Aufstieg in die 1. Bundesliga erhalten. Nachdem sich die Führungsetage des Verbandes um Präsident Theo Zwanziger in der Öffentlichkeit zurückhaltend geäußert hatte, erklärte DFB-Vize-Präsidentin Ratzeburg: „Bibiana Steinhaus bringt Topleistungen, die einen Aufstieg rechtfertigen.“

„Geht nicht um Männlein oder Weiblein“

Doch daraus wird nun vorerst nichts, auch wenn Ratzeburg das nicht nachvollziehen kann: „Es geht nicht um Männlein oder Weiblein, sondern um die Schiedsrichterleistung. Und die ist bei Bibiana Steinhaus hervorragend, deshalb hat sie diesen Schritt verdient.“

Die endgültige Entscheidung über die Berufung der Schiedsrichter für die kommende Saison fällt am Freitag, wenn das DFB-Präsidium tagt. Zuvor hatte bereits der Schiedsrichterausschuss unter Leitung von Herbert Fandel drei Nominierungslisten abgegeben – für jede Profi-Liga eine. Bibiana Steinhaus steht allerdings weiterhin nur auf der Liste für die 2. Liga. Zumindest als vierte Schiedsrichterin wird sie in der Bundesliga aber weiterhin zum Einsatz kommen.

Zu den Fürsprechern zählt auch Steffi Jones. „Bibiana Steinhaus hätte den Bundesliga-Aufstieg zu 100 Prozent verdient. Und nach der WM wäre auch der ideale Zeitpunkt, sie erstmals in der Bundesliga einzusetzen“, sagte die WM-OK-Präsidentin Jones. (sid)