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Gegenbauer hält zu Hertha-Manager Preetz

Gegenbauer hält zu Hertha-Manager Preetz

Der Abstieg ist möglich, der Negativrekord droht, doch Präsident Werner Gegenbauer stärkt seinem Manager den Rücken. „Das Thema stellt sich für uns nicht. Wir werden mit Michael Preetz im Falle des Abstiegs weiter zusammenarbeiten. Er hat einen Drei-Jahres-Vertrag bei uns“, sagte der Klub-Chef von Bundesligist Hertha BSC Berlin vor dem Heimspiel gegen Schalke 04 am Samstag (15.30 Uhr/live bei Sky und Liga Total).

Eine ungewöhnliche Nibelungentreue, die Unternehmer Gegenbauer im schnelllebigen Bundesliga-Geschäft praktiziert. In anderen Vereinen wäre Preetz längst angezählt oder gar aussortiert worden. Die sportliche Bilanz ist eklatant. Sollte man Samstag nicht gewinnen, bliebe man im 15. Heimspiel in Folge ohne Sieg. Das schaffte bislang nur Tasmania Berlin in der Saison 1965/66.

Doch viel schwerer wiegt die Tatsache, dass schon am Wochenende auch der Abstieg bittere Realität und damit die monatelange Misere aktenkundig werden könnte. Sollte nicht gewonnen werden und die Konkurrenz aus Bochum, Nürnberg und Freiburg siegt jeweils zu Hause, wäre der fünfte Abstieg in der Bundesliga-Historie amtlich. Innerhalb eines Jahres hätte die „Alte Dame“ den Total-Absturz vom Spitzenteam zum Absteiger vollzogen.

Für Funkel wird es eng

Während Preetz von Gegenbauer eine „gute Arbeit“ attestiert bekam, sieht es für Funkel nicht so rosig aus. „Sein Vertrag läuft bei Abstieg aus“, betonte Gegenbauer lapidar. Funkel brachte sich zuletzt selbst für eine weitere Zusammenarbeit ins Gespräch. Zudem ergab eine Zeitungsumfrage, dass ihn 75 Prozent für den richtigen Trainer in der 2. Liga halten.

Vor dem „Endspiel“ gegen Schalke am Samstag sprach Preetz in höchsten Tönen vom Gegner. „Schalke spielt eine fantastische Runde. Sie können Meister werden. Das sagt alles“, meinte der Manager. 53.000 Karten wurden für die Partie schon verkauft, „wir rechnen mit 60.000 Besuchern“, so Preetz.

Auf jeden Fall verlassen werden den Klub im Falle des Abstiegs die Leistungsträger. Kapitän Arne Friedrich, Torwart Jaroslav Drobny und der serbische Nationalspieler Gojko Kacar werden nicht zu halten sein. Dafür hofft man, um die Mittelfeldspieler Raffael und Fabian Lustenberger sowie den kolumbianischen Stürmer Adrian Ramos ein neues Team aufbauen zu können.

Den Etat will Hertha in Liga zwei von jetzt rund 70 auf dann 35 Millionen Euro kürzen. Wie das genau aussehen soll, konnte der Klub bislang wohl noch nicht ganz glaubhaft versichern. Im ersten Anlauf gab es Probleme bei der Lizenzierung des mit rund 33 Millionen Euro verschuldeten Klubs. Bis Anfang Juni hat man Zeit nachzubessern. Der Verein muss den Nachweis erbringen, dass die Liquidität bis Ende der kommenden Saison gesichert ist. Über die genauen Konditionen schweigt sich die Führungsetage aus.

Die Hoffnung stirbt zuletzt

So oder so benötigen die Berliner gegen Schalke sportlich unbedingt ein Erfolgserlebnis. „Noch ist rechnerisch alles möglich“, glaubt Daueroptimist Funkel. Friedrich hingegen sieht nur noch eine Chance auf den Klassenerhalt, wenn die drei restlichen Spiele gegen Schalke, Bayer Leverkusen und Bayern München gewonnen werden. „Wir sind ja keine Fantasten“, meinte der Nationalspieler.