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Nach BVB-Supercup-Sieg sind spanische Verhältnisse in Sicht

Nach BVB-Supercup-Sieg sind spanische Verhältnisse in Sicht

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Supercup-Sieger: BVB-Trainer Jürgen Klopp. Foto: Getty Images
Für den Ausgang der Meisterschaft mag der Supercup-Sieg des BVB kein Fingerzeig gewesen sein – aber dafür, dass auch in der Bundesliga wohl auf Jahre hinaus nur zwei Mannschaften für den Titel in Frage kommen. Ein Kommentar.

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Wer von spanischen Verhältnissen im Fußball spricht, meint die Dominanz zweier Mannschaften, die – wie Real Madrid und der FC Barcelona – das Rennen um den Titel über Jahre unter sich ausmachen. Erst vor ein paar Monaten hat der Mann, der beim FC Bayern nur noch deshalb das Sagen hat, weil seine Aufsichtsratskollegen die Spielregeln missachten, die sie für ihre eigenen Unternehmen aufgestellt haben, das Schreckgespenst spanischer Verhältnisse für den deutschen Vereinsfußball an die Wand gemalt. Hinter der vermeintlichen Sorge um die Spannung der Liga steckte freilich blanke Angst. Die Angst davor, dem Rekordmeister könne in Borussia Dortmund ein dauerhafter Konkurrent erwachsen.

Größte Gefahr für Bayern liegt im Überangebot von Weltklassespielern

So vergleichsweise wertlos der jüngste Supercup-Sieg des BVB über den Triplegewinner Bayern München auch ist – die starke Vorstellung der Borussen verfestigte den Eindruck, dass der Rekordmeister auch in der kommenden Saison auf nationaler Ebene wohl nur einen Gegner zu fürchten hat – außer sich selbst, versteht sich. Es bedeutet nicht, das Potenzial der Klopp-Truppe kleinzureden, wenn man feststellt, dass die größte Gefahr für die Bayern in hausgemachten Problemen angesichts des Überangebots von Weltklassespielern liegt.

Die – vorerst – spannendste Frage der Saison heißt deshalb: Wird es Pep Guardiola schaffen, mit dem noch einmal verstärkten Kader und den nach der vergangenen Supersaison weiter gewachsenen Ansprüche der Bayern-Stars so umzugehen, dass es zu keiner Meuterei auf der Bank kommt. Zusatzfrage für den Fall, dass es bei den Bayern in der Bundesliga nicht gleich wie auf Schienen laufen sollte: Wie lange wird der Heiligenschein, der dem zugegeben charismatischen Spanier in München schon vor dem Amtsantritt verpasst worden ist, als Schutz taugen, unter anderem vor Matthias Sammer?

Probleme, die in Dortmund so nicht zu erkennen sind. Auch deshalb deutet vieles darauf hin, dass die Fußball-Bundesliga auf eine Entwicklung zusteuert, die den Beobachtern bald spanisch vorkommen könnte …