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Kinder auf gesperrter Tribüne? Warum Juventus Turin für die gut gemeinte Aktion bestraft wurde

Kinder auf gesperrter Tribüne? Warum Juventus Turin für die gut gemeinte Aktion bestraft wurde

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Zum Spiel Fenerbahce Istanbul gegen Manisaspor kamen im Jahr 2011 über 41.000 Frauen und Kinder. Foto: imago
  • BVB-Fans versuchten vergeblich, die Sperrung der Südtribüne zu verhindern
  • Andere Vereine erreichten bei ihren Verbänden eine kinderfreundliche Lösung
  • Doch die Erfahrungen können unterschiedlicher nicht sein

Dortmund. 

Nachdem der BVB die DFB-Strafe akzeptiert hat, versuchen BVB-Fans mit einem flammenden Appell die Sperrung der Südtribüne zu verhindern. Zumindest Kindern sollte der Eintritt ins Stadion gewährt werden.

Allerdings erteilte der DFB der Idee am Dienstagmittag eine Absage. In anderen Ländern haben Vereine einen erfolgreich einen Deal mit dem zuständigen Sportgericht ausgehandelt.

Beispiel aus der Türkei macht Mut

Im September 2011 hatte sich beispielsweise Fenerbahce Istanbul gegen eine Strafe des türkischen Verbands gewehrt. Damals sollte der Hauptstadt-Club nach wiederholten Ausschreitungen seiner Fans ein Spiel vor komplett leeren Rängen austragen.

Ein Spiel ohne Fans war für die Fenerbahce nicht denkbar. Die Klub-Bosse beantragten beim Verband, die Sperre auf männliche Fans über zwölf Jahren zu beschränken. Darauf konnte man sich einigen.

Zusätzlich verteilte der Verein zum Heimspiel gegen Manisaspor 27.000 Freikarten an Frauen und Kinder. Innerhalb einer Stunde waren alle vergriffen. Am Ende kamen sogar 41.000 Frauen und Kinder ins Sükrü-Saracolu-Stadion. Sie sorgten für die wohl außergewöhnlichste Stimmung bei einem türkischen Ligaspiel.

Nachspiel bei Juventus Turin

Doch es kann auch anders ausgehen, wie die Kollegen von Spox berichteten. Ende 2013 wurde Juventus Turin vom italienischen Sportgericht mit einer Sperre der Nord- und Südkurve belegt. Grund dafür waren diskriminierende Fangesänge.

In Absprache mit dem italienischen Verband lud der italienische Rekordmeister beim Serie-A-Spiel gegen Udinese Calcio Kinder im Alter von sechs bis 13 Jahren ins Stadion ein.

Allerdings führte die gut gemeinte Aktion von Juve zu einer weiteren Verurteilung

5000 Euro musste der Verein nach dem Spiel an das Sportgericht zahlen.

Warum? Weil einige Kinder aus dem gesperrten Block den Gäste-Torwart Zeljko Brkic beleidigten. Zumindest mit solchen Konsequenzen muss sich der BVB beim Spiel gegen den VfL Wolfsburg nicht auseinandersetzen.

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