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Klopps tränenreicher Abschied von Borussia Dortmund

Klopps tränenreicher Abschied von Borussia Dortmund

Nach sieben Jahren nimmt Jürgen Klopp nach dem DFB-Pokalfinale Abschied von Borussia Dortmund – doch Trainer und Publikum wirken seltsam ausgelaugt.

Berlin/Dortmund. 

Gegen halb zwei in der Nacht auf Sonntag kommt auch für Joachim Watzke der Moment, in dem er sich der Realität stellen muss. „Ich habe das seit Wochen immer versucht zu verdrängen“, sagt der Geschäftsführer von Borussia Dortmund. „Aber jetzt ist es so weit, dass wir uns von unserem Trainerteam verabschieden müssen.“

Klopp: BVB-Jahre waren „unglaublich emotional wertvoll“

Es ist der Moment, den alle ein wenig gefürchtet haben, die nach dem DFB-Pokalfinale gegen den VfL Wolfsburg (1:3) im Berliner Kraftwerk versammelt sind, wo der BVB seine Pokalfeier feiert – auch Jürgen Klopp. „Das ist jetzt mit die schwerste Aufgabe, die ich bisher zu bewältigen hatte“, sagt der Mann, der nun nach sieben Jahren als Trainer von Borussia Dortmund seinen Abschied nimmt. „Ich kann das, was mir durch den Kopf geht, nicht annähernd in Worte fassen.“

SpezialDoch um Worte war Klopp noch nie verlegen und auch an diesem Abend sprudeln reichlich aus ihm hervor. „Es ist in sieben Jahren so unglaublich viel passiert und es war so unglaublich lehrreich, so unglaublich emotional wertvoll“, sagt er mit tränenerstickter Stimme – und doch hat er seinen Humor nicht ganz verloren: „Man hat mir heute Abend gesagt, wenn wir das geschafft hätten, wäre es zu kitschig gewesen“, sagt der 47-Jährige. „Wenn wir auch noch Pokalsieger geworden wären, dann wäre das zu kitschig gewesen. Was bin ich froh, dass wir alle so realistisch sind, so ist besser.“

Der ganz große Abschiedsschmerz kommt nicht auf

Doch trotz der vielen emotionalen Worte: Der ganz große Abschiedsschmerz kommt nicht auf. Schon im Olympiastadion schien es, als sei Schwarz-Gelb regelrecht emotional ausgelaugt von diesem sieben Wochen dauernden Abschied – denn soviel Zeit ist vergangen, seit der Trainer seinen Abschied ankündigte. Ein paar Mal hatten die Fans den Namen des Trainers gesungen, der war kurz in die Kurve gegangen und hatte gewunken – das war es.

Doch die Bühne im Berliner Kraftwerk verlässt Klopp mit zwei Versprechen: „Ich werde heute Abend Abschied feiern, und nach sieben Jahren muss man richtig feiern“, sagt er. „Also habt ihr den letzten Moment erwischt, wo ich noch was sagen kann.“ Und: „Alles, alles Gute, vielen Dank – wir sehen uns wieder.“

Dann allerdings wird der langjährige Trainer in der Rolle des Gegners antreten – ein Gefühl, an das man sich in Dortmund wohl erst mühsam gewöhnen muss.