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Der BVB feiert Batman und Robin – aber Klopp ärgert's

Der BVB feiert Batman und Robin – aber Klopp ärgert's

Borussia Dortmund schlägt Schalke mit 3:0. Aber alle reden über den verrückten Jubel der Torschützen Pierre-Emerick Aubameyang und Marco Reus, die als Batman und Robin verkleidet das erste Tor feierten. Doch Trainer Jürgen Klopp ist nicht amüsiert.

Dortmund. 

Die Szene ist in der Sekunde ihrer Entstehung schon legendär. Sie ist etwas für Jahresrückblicke, sie ist vielleicht sogar etwas für einen Eintrag in die Geschichte der Fußball-Bundesliga. Ihr Hauptdarsteller: Pierre-Emerick Aubameyang. Beim 3:0-Sieg von Borussia Dortmund gegen den Rivalen aus der Nachbarschaft, den FC Schalke 04, sorgte er kurz vor dem Ende für den erlösenden Treffer zum 1:0. Und er feierte ihn wie es wohl noch kein Spieler vor ihm in Deutschlands Premium-Liga getan hat.

Der Stürmer lief während des ohrenbetäubenden Lärms im Stadion zielstrebig zu einem kleinen Rucksack, den sein Dolmetscher Massimo Mariotti nach der Halbzeitpause hinter dem Schalker Tor deponiert hatte. Daraus zauberte er zwei Verkleidungsstücke: Eine schwarze Haube für sich, die ihn in den Comic-Superhelden Batman verwandelte, und eine Augenbinde, die sich Marco Reus anlegte und damit aussah wie Batmans Adjutant Robin. Batman und Robin: Dortmunds Superhelden feiern den Derbysieg.

„Wir wollten ein bisschen Spaß reinbringen, denn in der Hinrunde gab es davon ja nicht so viel“, begründete Reus, der unzählige Chancen vergeben hatte, dann aber noch zum 3:0 traf, die ungewöhnlichen Torfeierlichkeiten: „Wir waren vor zwei Tagen zusammen essen, da haben wir uns etwas ausgedacht, etwas Verrücktes – und wir haben es getan!“, sagt Aubameyang: „Es war wichtig, dass wir nach den vielen vergebenen Chancen ruhig geblieben sind. Auch ich. Ich hatte nach dem Tor wirklich Gänsehaut.“

BVB-Duo beweist Einfallsreichtum

Aubameyang und Reus – Dortmunds Traum-Tor-Duo. An mehr als 60 Prozent aller Borussen-Treffer sind die beiden beteiligt. Aubameyang erzielte gegen Königsblau sein zehntes Saisontor, Reus traf zum siebten Mal. „Wir sind wie Brüder“, hatte der Gabuner schon vor einer Woche gesagt. Batman und Robin liegen sich nach dem Derbysieg, dem vierten Bundesliga-Sieg in Serie für die schwarzgelben Fußballer, in den Armen.

Es war nicht zum ersten Mal, dass das Duo Einfallsreichtum beim Jubel bewies. Beim Supercupgewinn gegen Bayern München im vergangenen Sommer hatte der Stürmer seinen Treffer mit einer Spiderman-Maske im Gesicht gefeiert, Reus ließ sich im Herbst seinen Höre-Sehe-und-Sage-Nichts-Äffchen-Jubel einfallen. Mal salutieren sie voreinander, mal stellen sie sich Rücken an Rücken mit ausgebreiteten Armen. Ein französisches Lied inspirierte sie dazu. Nun also treiben die beiden ihr Unwesen in Gotham City.

Klopp verbietet Spaß-Jubel

Doch nicht alle im Stadion konnten dem Jubel nur Gutes abgewinnen. „Ich war sehr überrascht“, sagt BVB-Trainer Jürgen Klopp: „Das einzig Positive ist, dass Auba offenbar so selbstbewusst ist, dass schon vor dem Spiel weiß, dass er trifft.“ Das Regelwerk des deutschen Fußballs sieht für diese oder ähnliche Arten des Jubels eine Gelbe Karte vor. Aubameyang sah sie.

„Ich bin ja ein Spieler, der wenige Gelbe Karten bekommt. Da ist eine im Derby gegen Schalke schon ok“, sagte der Mann mit den französischen Wurzeln. Klopp sieht das anders. „Wenn man das fünfmal gemacht hat, dann schaut man einmal gesperrt zu“, ärgerte sich Klopp: „Das geht nicht. Aber wir müssten jetzt eigentlich alle Superhelden-Masken durch haben.“

Klopp verbietet den Spaß-Jubel. Aber wer weiß: Aubameyang und Reus ist zuzutrauen, dass sie ihren Trainer nicht zum letzten Mal überrascht haben.