101-Jährige ist mit Lotto-Annahmestelle glücklich alt geworden

101-Jährige wurde mit Lotto-Annahmestelle glücklich alt

Margarete Jentschura ist 101 Jahre alt – und hat bis vor kurzem noch in einer WestLotto-Annahmestelle gearbeitet. Fast täglich schaut sie jedoch noch immer auf ein Gespräch mit alten Kunden in dem Geschäft vorbei. Und nebenbei hat sie uns das Geheimnis ihres hohen Alters verraten.

Münster. 

Jentschura – ein Name mit Geschichte. Seit mehreren Jahrzehnten gehört die Drogerie mit angeschlossener WestLotto-Annahmestelle zum Ortsbild von Albachten, einem Ortsteil der westfälischen Metropole Münster. Margarete Jentschura – im April 2014 wurde sie 101 Jahre alt – hat sich vor kurzem erst in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Doch ganz kann es die vitale Rentnerin nicht lassen: Fast täglich schaut sie in „ihrer“ Annahmestelle auf ein nettes Pläuschchen mit altbekannten Kunden vorbei.

Die Seniorin ist verblüffend jung geblieben

Die Chance auf die Lotto-Millionen gibt es in Albachten schon seit den 70er-Jahren bei Jentschura. Auch die Rentnerin ist begeistert vom Glücksspiel: „Doch gewonnen habe ich beim RennQuintett, 1000 Mark“,erzählt die verblüffend junggebliebene Seniorin aus vergangenen Tagen,die sich nicht immer im nordrheinwestfälischen Münster abspielten.

Drei Generationen haben das Geschäft geführt

Das bewegte Leben der Dame vom Jahrgang 1913 begann noch in der Kaiserzeit in Breslau. Im Jahre 1933 schloss sie die Ausbildung zu ihrem Traumberuf Drogistin erfolgreich ab und machte sich schon sechs Jahre später selbstständig. Durchsetzungsvermögen musste die 101-Jährige schon damals beweisen: „ Das war früher ein Männerberuf. In der Berufsschule waren wir nur zwei Mädchen unter 45 Jungen“, erinnert sich Margarete Jentschura. Nach dem Krieg aus der schlesischen Heimat vertrieben, landete sie mit ihren Eltern und drei Geschwistern zunächst in Leipzig und schließlich in Münster. Dort eröffnete sie dann zu Beginn der 60er-Jahre wieder eine Drogerie, weitere Filialen im Münsterland folgten.„Wir hatten zeitweise 50 Angestellte“, berichtet die Rentnerin. Mit dem Aufkommen der Drogeriemarktketten mussten alle Filialen – bis auf den Hauptsitz in Albachten – jedoch schließen. Heute wird das Unternehmen längst von der übernächsten Generation gesteuert – Enkel Robert Jentschura führt seit 2005 das Geschäft. Und das macht die Seniorin glücklich:„Das ist ein Geschenk des Himmels“,sagt sie, wenn sie an die drei Generationen denkt, die ihr inzwischennachgefolgt sind. Vor allem ihre fünf Enkel und sechs Urenkel seien das größte Geschenk.

So ist die Seniorin vital geblieben

Auf die Frage, wie man auch nach über einem Jahrhundert auf Erden noch so vital bleiben könne, hat die Seniorin eine Antwort: „Man muss normal leben und auch mal genießen“, sagt sie. Von Gesundheitsfanatismus hält die Drogistin also wenig. Zwei Mal am Tag gönnt sie sich eine Zigarette, und abends kann es auch mal ein Bierchen sein. Außerdem setzt sie in einer Zeit, in der es für jedes Wehwehchen eine Tablette gibt, auf die gute alte Kraft der Kräuter. Aus rund 80 Zutaten stellt sie Tee-Mischungen gegen allerlei Beschwerden zusammen, mit denen sie auch den Albachtener Kunden behilflich ist. Ausgestattet mit diesen Lebensweisheiten und der Unterstützung ihrer großen Familie wird Margarete Jentschura sicherlich noch viele weitere Jahre in der Drogerie vorbeischauen, mit ihren Kunden tratschen und den Glücksuchenden die Daumen drücken können.

Der erstmals veröffentlichte Report "Sport & Bildung in NRW" zeigt, dass sich Bildung im sport konkret greifen lässt-
Der erstmals veröffentlichte Report „Sport & Bildung in NRW“ zeigt, dass sich Bildung im sport konkret greifen lässt-
Foto: A.Bowinkelmann
Sport und Bildung sind kein Widerspruch, sondern gelebte Praxis: In den mehr als 19.000 Sportvereinen in NRW fließt nicht nur der Schweiß, sondern findet auch täglich intensive Bildungsarbeit für alle Altersklassen statt. Beispiele dafür finden sich im „Sport und Bildung in NRW“-Report.